Zwei Tage in Toronto: Ontarios Hauptstadt zu Fuß erkunden

Veröffentlicht:
Zuletzt aktualisiert: 29/09/2019

Toronto ist Kanadas größte Stadt. Fast sechs Millionen Menschen leben hier am Ufer des Ontariosees. Trotz der gewaltigen Ausmaße der Millionenmetropole ist das Zentrum recht kompakt. Wir machen uns daher zu Fuß auf den Weg, Ontarios Hauptstadt näher zu entdecken.

Das Stadtzentrum von Toronto

Unser Hotel liegt sehr zentral. Daher beschließen wir, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Zusätzlich zu unserer Planung orientieren wir uns grob an der Route des Hop-on-hop-off-Busses. Nur einen kurzen Spaziergang vom Hotel entfernt wartet gleich Torontos erstes Highlight auf uns, der CN Tower. 553 Meter ragt der Funkturm empor. Er hat zwei Aussichtsplattformen. Die reguläre Hauptplattform schlägt mit 35 Kanadischen Dollar (CAD, ~ 23,50 EUR) pro Person zu Buche. Um ganz nach oben zu kommen, würden noch einmal 14 CAD (~ 9,40 EUR) pro Person fällig.

Aussicht vom CN Tower - Toronto
Weit reicht der Blick über Toronto.

Einstmals war das Sky Pod auf 446,5 Metern Höhe der Welt höchste Aussichtsplattform. 2010 wurde sie jedoch von Dubais Burj Khalifa überholt. Nachdem wir diesen bereits 2012 besucht haben, begnügen wir uns hier mit der Hauptebene. Von hier haben wir einen schönen Rundblick über den See und die Stadt, die größte Attraktion ist aber sicher der Glasboden des Turms. In einem Teil der Plattform sind Glasplatten verbaut, unter denen es 342 Meter in die Tiefe geht. Nichts für schwache Nerven.

Nach dem Besuch des Turms spazieren wir gemütlich weiter durch die Innenstadt, vorbei an einigen „alten“ und sehr neuen Gebäuden bis zur Universität. Von dort ist es nur noch ein kurzer Weg zum nördlichsten Punkt unserer Route, dem Royal Ontario Museum. Letzteres ist ein architektonisch recht ungewöhnlicher Bau, in dem sich alt und neu vereinen. Ob das nun geglückt ist oder nicht, sei dahingestellt. Interessant sieht es allemal aus.

Royal Ontario Museum - Toronto und Niagarafälle
Das Royal Ontario Museum verbindet alt und neu.

Entlang der Yonge Street, der Haupteinkaufs- und Gastronomiestraße Torontos, gehen wir zurück in Richtung Süden. Bunte Leuchtreklamen säumen den Weg und viele kleine Bars und Restaurants laden zu einem Besuch ein. Nach einem guten Dinner übermannt uns dann doch der Jetlag. Bereits gegen halb zehn fallen wir ins Bett, um gut gerüstet in den nächsten Tag starten zu können.

Yonge Street - Toronto und Niagarafälle
Die Yonge Street ist Torontos Hauptausgehmeile.

Abseits des Zentrums

Am nächsten Tag schließen wir unseren Stadtrundgang durch Toronto ab. Wir starten am Royal York Hotel, einem altehrwürdigen Hotel nahe der Union Station.

Royal York Hotel, Toronto
Die Lobby des Royal York Hotels

Anschließend bewegen wir uns durch den Financial District, vorbei am alten Rathaus weiter in Richtung „Altstadt“. Diese ist allerdings zum einen kaum vorhanden und zum anderen nicht wirklich sehenswert. Rasch marschieren wir also weiter zu unserem eigentlichen Ziel, dem Distillery District.

Distillery District Toronto
Der Distillery District lädt zum Bummeln ein.

Diese ehemalige Whisky-Brennerei wurde mittlerweile zu einem Vergnügungsviertel umfunktioniert. In den alten Industriehallen entdecken wir zahlreiche kleine Läden, Kaffeehäuser und Restaurants. Die Atmosphäre ist sehr gemütlich und wir verweilen ein wenig bei einem kanadischen Kaffee – Milchkaffee mit Ahornsirup.

Kaffeehaus im Distillery District, Toronto
Gemütliches Kaffeehaus im Distillery District

Wenn du dann noch hungrig bist, empfiehlt sich ein Besuch im St. Lawrence Market. In dieser Kleinmarkthalle bieten Händler an unzähligen Ständen alle möglichen Leckereien an.

St. Lawrence Market, Toronto
Im St. Lawrence Market gibt es eine Vielzahl frischer Lebensmittel.

Auf dem Weg dorthin kommen wir am Gooderham Building vorbei. Dieses ist zwar deutlich kleiner als New Yorks „Flat Iron Building“, dafür aber mindestens genauso hübsch.

Mittags sind wir schließlich zurück und wollen nun aufs Boot. Direkt hinter unserem Hotel befindet sich der Anleger der Toronto-Island-Fähren. Die Toronto Islands sind eine kleine Inselgruppe unweit des Seeufers, die den Einwohnern Torontos als Naherholungsgebiet dient. Jetzt, Mitte Oktober, wird allerdings nur noch die Route nach Ward Island bedient. Das genügt uns vollkommen, uns geht es vor allem um die Aussicht von der Fähre. Sehr eindrucksvoll breitet sich mit zunehmender Fahrt Torontos Skyline vor uns aus.

Skyline Toronto
Torontos beeindruckende Skyline

Wir haben Glück, das Wetter reißt genau jetzt auf und die Stadt zeigt sich in ihrer ganzen Pracht. Auf Ward Island angelangt schauen wir uns kurz um, fahren dann aber mit der gleichen Fähre zurück aufs Festland.

Ward Island, Toronto
Auch auf Ward Island ist der Herbst schon angekommen.

Fazit

Toronto war ein toller Einstieg für unseren Ostkanada-Roadtrip. Wir freuen uns darauf, noch mehr von diesem schönen Land zu entdecken!

Reisetipps Toronto

Hotel in Toronto

The Westin Harbour Castle, 1 Harbour Square
The Westin Harbour Castle auf booking.com * 
Direkt am Ufer des Ontariosees gelegen, die Innenstadt ist fußläufig erreichbar. Tiefgarage mit Valet-Parking direkt im Haus, 45 CAD (~ 30 EUR) pro Nacht. Gratis WLAN, das Frühstück haben wir nicht getestet.

Restaurants in Toronto

  • The Old Spaghetti Factory, 54 The Esplanade, www.oldspaghettifactory.net
    In einer ehemaligen Schmiede werden in gemütlichem viktorianischen Ambiente sehr gute Pastagerichte serviert.
  • Balzac’s Coffee Roasters, Distillery District, 1 Trinity Street, www.balzacs.com
    Gemütliches Kaffeehaus im Industriestil mit gutem Kaffee und einer großen Auswahl an Süßspeisen.

Transport vor Ort

In Toronto haben wir uns ausschließlich zu Fuß fortbewegt. Es gibt aber auch ein gut ausgebautes öffentliches Netz aus U-Bahn, Straßenbahn und Bussen.

Reiseinfos Kanada

Sprache
Englisch, Französisch

Zeitzone
MEZ -4:40 bis -9, UTC -3:30 bis -8, teilweise Sommerzeit. Zeitunterschied zu Deutschland/Österreich/Schweiz variiert somit.

Währung
Kanadischer Dollar (CAD), 1 CAD (~ 0,73 EUR) = 100 Cent. Kreditkartenzahlung ist weit verbreitet. Wie in den USA ist die Mehrwertsteuer nie in die ausgewiesenen Preise eingerechnet. Sie variiert nach Provinz und beträgt zwischen 5 und 15 %.

Roadtrip-Info
Rechtsverkehr. Die Straßen sind breit und gut ausgebaut, die Autos daher oft entsprechend überdimensioniert. Sicherheitshalber solltest du einen internationalen Führerschein dabeihaben, da das europäische Scheckkartenformat nicht überall anerkannt wird. Parkverbotszonen sind deutlich gekennzeichnet.

Tempolimit je nach Provinz außerorts und auf Autobahnen 80-110 km/h, innerorts 40-50 km/h.

Achtung: Auch tagsüber muss das Abblendlicht eingeschaltet sein.

Achtung: An Schulbussen, die mit Warnblinkanlage halten, darfst du nicht vorbeifahren.

Auf manchen Streckenabschnitten oder Brücken ist eine Maut zu entrichten. Dafür wird dein Kennzeichen erfasst und der Betrag direkt von der beim Autovermieter hinterlegten Kreditkarte abgebucht.

Strom/Adapter
110 V/60 Hz, Adapter Typ A/B * (wie USA) notwendig.

Trinkgeld Restaurant
Trinkgeld ist in Kanada ein elementarer Gehaltsbestandteil des Servicepersonals. Man gibt also mindestens 15 %. Wenn man zufrieden war, auch mehr. Kann direkt ins Kreditkartengerät eingegeben oder bar auf dem Tisch hinterlassen werden.

Trinkgeld Taxi
Im Taxi rundet man den Fahrpreis ebenfalls um etwa 15 % auf.

Trinkgeld Hotel
Gepäckträger: 1-2 CAD pro Gepäckstück
Reinigungspersonal: ca. 1-2 CAD pro Tag, da das Reinigungspersonal nicht immer dasselbe ist, hinterlässt man das Geld täglich im Zimmer, deutlich als Trinkgeld erkennbar.


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4 Gedanken zu „Zwei Tage in Toronto: Ontarios Hauptstadt zu Fuß erkunden“

  1. Das Flat-Iron-Building in Kanada ist ja noch cooler als das in New York finde ich. Auch die kleinen Häuschen auf den Inseln sind total süß! Wenn ich ein gut betuchter Ami oder Kanadier wäre, könnte man schon an sowas denken :)
    Viel Spaß weiterhin auf eurer Reise und lass noch ein bisschen hören, was das Land kulinarisch so zu bieten hat.
    Eva

    Antworten
    • Vielen Dank! Das Flat Iron Building mochte ich auch sehr :)

      Kulinarisch gibt es eigentlich nur wenig typisch Kanadisches, wo immer wir aber etwas finden, testen wir es natürlich :) Was ich z. B. sehr mag, sind Kekse mit Ahornsirupcreme in Ahornblattform, die ich für unterwegs gekauft hab. Außerdem sehr interessant: Spruce Beer, eine Limo, die aus Fichtennadeln hergestellt wird. Slogan: „don’t waste that Christmas tree, turn it into spruce beer.“ :D

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