Verwinkelte Altstadtgassen, prächtige Bauten und lebhafte Szeneviertel – Edinburgh ist ein spannender Mix aus alt und neu. Schottlands Hauptstadt bietet eine große Vielfalt und ist definitiv eine Reise wert! In diesem Artikel stellen wir dir unsere Highlights und Top-Sehenswürdigkeiten in Edinburgh vor.
Inhalt
Edinburgh im Überblick
Edinburgh liegt im Norden des Vereinigten Königreichs am Firth of Forth, der breiten Mündung des Flusses Forth in die Nordsee. Knapp 530.000 Menschen leben in der Stadt, rund eine Million im Ballungsraum. Erstmals erwähnt wurde der Vorgänger des Edinburgh Castle im späten 11. Jahrhundert. Die frühesten Spuren der Besiedlung durch die keltischen Pikten reichen jedoch viel weiter zurück. 1437 löste Edinburgh Scone als Schottlands Hauptstadt ab, 1583 wurde eine Universität gegründet. Seit 1999 ist die Stadt offizieller Sitz des schottischen Parlaments.
Edinburgh Castle
Mitten im Zentrum der Stadt thront die Burg Edinburgh Castle auf dem Castle Rock 80 Meter über dem Umland. Die zu drei Seiten schroff abfallenden Felsen machten den Hügel zu einem idealen Ort für eine gut zu verteidigende Burg. Die erste Befestigungsanlage wurde vermutlich bereits im 7. Jahrhundert errichtet. Im Jahr 1093 wurde die Burg in ihrer heutigen Form das erste Mal erwähnt.
Während Schottlands bewegter Geschichte wurde das Edinburgh Castle wechselweise mehrmals von englischen und schottischen Truppen erobert, zerstört und wieder aufgebaut. Heute ist die Festung eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Edinburgh und ganz Schottland.
Ein Besuch der Burg lohnt sich aus unserer Sicht schon alleine wegen der tollen Aussicht über Old Town, die Altstadt von Edinburgh. Der Rundgang durch die Anlage führt dich über verschiedene Stationen auch zu den schottischen Kronjuwelen, die hier gut bewacht aufbewahrt werden.
Unser Tipp: Um das Edinburgh Castle zu besuchen, benötigst du ein Eintrittsticket. Wegen des großen Andrangs sind die Besuchszeiten jedoch stark reglementiert. Kaufe dein Ticket also am besten rechtzeitig vorab online auf der offiziellen Website, um dir dein gewünschtes Zeitfenster für den Einlass zu sichern.
Royal Mile
Vor dem Edinburgh Castle beginnt die prächtige Royal Mile. Diese Prachtstraße erstreckt sich knapp zwei Kilometer in Richtung Nordosten durch die Old Town. Sie unterteilt sich in mehrere Abschnitte mit vielen schönen Gebäuden.
Sehenswert ist unter anderem der Platz rund um die Tolbooth Kirk. Diese ehemalige Kirche ist heute eine Veranstaltungszentrum.
Über den angrenzenden Lawnmarket erreichst du die nicht minder beeindruckende St. Giles‘ Cathedral. Von dort spazierst du gemütlich entlang der schönen Häuserfassaden bis zum königlichen Palast von Holyroodhouse.
Dazwischen lohnen sich links und rechts einige Abstecher in die schmalen, steilen Seitengassen oder in eine der gewundenen Einkaufsstraßen wie die Cockburn Street oder die Victoria Street.
Victoria Street
Die Victoria Street ist ein beliebtes Fotomotiv in Edinburgh. Am besten näherst du dich ihr von der Royal Mile über die Straße Upper Bow. So gelangst du zur Victoria Terrace mit ihrem tollen Blick auf die tieferliegende Straße.
Einige Stufen führen dich anschließend hinunter auf die Victoria Street mit ihren schönen bunten Häuserfassaden. Schön zu sehen sind diese aus der Kurve des W Bow.
Anschließend gelangst du über die Candlemaker Row zum Friedhof Greyfriars Kirkyard.
Greyfriars Kirkyard
Der Greyfriars Kirkyard rund um die Kirche Greyfriars Kirk ist ein schön angelegter Friedhof inmitten der Altstadt.
Eine seiner berühmten Besucherinnen ist die Autorin Joanne K. Rowling. Sie soll sich von den Namen auf den Grabsteinen zu einigen Charakteren in den Harry-Potter-Büchern inspiriert haben lassen. Großer Beliebtheit erfreut sich heute das Grab von Thomas Riddell. Er soll Rowling als Vorlage für Tom Riddle, besser bekannt als Lord Voldemort gedient haben.
Princes Street
Die Princes Street ist eine der Haupteinkaufsstraßen von Edinburgh. Sie trennt im Norden die Old Town von den Stadtteilen der New Town. Von hier hast du eine fantastische Aussicht auf die Fassaden der Altstadt.
Parallel zur Straße verläuft die Parkanlage Princes Street Gardens. Sie bietet dir gute Blicke auf das Edinburgh Castle.
Am Rande des Parks steht das beeindruckende Scott Monument. Es wurde zu Ehren des schottischen Autors Sir Walter Scott errichtet und schmückt seit 1838 den Platz.
Das östliche Ende der Princes Street markiert das altehrwürdige Hotel The Balmoral. Von hier ist es nur ein kurzer Fußweg zu den Aussichtspunkten des Calton Hill.
Calton Hill
Der Calton Hill erhebt sich rund 100 Meter über den Meeresspiegel. Mehrere Denkmäler und Gebäude schmücken den Hügel. Zudem hast du von hier die aus unserer Sicht schönste Aussicht auf die Altstadt von Edinburgh. Ein beliebtes Fotomotiv ist das tolle Stadtpanorama hinter dem tempelartigen Dugald Stewart Monument.
Vom Calton Hill gelangst du über den idyllischen Friedhof New Calton Burial Ground zurück in Richtung Royal Mile und Palace of Holyroodhouse.
Palace of Holyroodhouse
Das Schloss Holyroodhouse markiert das östliche Ende der Royal Mile. Es ist im Besitz der britischen Königsfamilie und dient ihr als Residenz für offizielle Anlässe in Schottland. Wenn die Royals gerade nicht anwesend sind, kannst du den Palast besuchen. Das haben wir jedoch nicht getan und uns mit dem Blick von außen begnügt.
Arthur’s Seat
Vom Palace of Holyroodhouse ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Fuße des Arthur’s Seat. Der 250 Meter hohe erloschene Vulkan ist der Hausberg der Stadt und eine beliebte Sehenswürdigkeit in Edinburgh. Mehrere Wanderwege führen durch eine schöne Heidelandschaft auf seinen Gipfel.
Oben angekommen hast du einen weiten Rundumblick über Edinburgh und das Umland. Dieses Panorama wird häufig als die schönste Aussicht in Edinburgh bezeichnet. Uns persönlich hat der Blick vom Calton Hill besser gefallen, das ist aber sicher Geschmackssache.
Auf jeden Fall empfehlen wir dir gutes Schuhwerk für eine Besteigung des Arthur’s Seat. Insbesondere im oberen Teil wird der Weg felsiger und etwas rutschig.
Dean Village
Westlich des Stadtzentrums von Edinburgh liegt etwas versteckt die kleine Siedlung Dean Village. Ihre Lage direkt an den Ufern des Flusses Water of Leith schuf ideale Bedingungen für die Müllerei. Die Getreidemühlen sind zwar heute verschwunden, die hübschen alten Gebäude sind jedoch weiterhin erhalten.
Eine schöne Aussicht auf das Stadtviertel hast du vom Dean Village View Point am gegenüberliegenden Flussufer.
Am östlichen Ende des Dean Village beginnt der Water of Leith Walkway. Entlang des Flusses spazierst du hier gemütlich zurück in Richtung Innenstadt. Im Stadtteil Stockbridge lohnt sich ein Zwischenstopp in der hübschen kleinen Gasse Circus Lane.
Royal Botanic Garden
Nördlich von Stockbridge liegt der weitläufige botanische Garten von Edinburgh. Er ist eine entspannte grüne Oase inmitten der Stadt. Die Gärten sind sicherlich kein Must-See. Wenn du aber noch etwas Zeit übrig hast, können wir einen Besuch der schönen Anlage aber auf jeden Fall empfehlen.
Leith
Seine Lage am Firth of Forth mit direktem Meerzugang macht Edinburgh zu einem wichtigen Hafen. Die Docks und Piers befinden sich im nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteil Leith. Dort liegt auch der ehemalige königliche Ozeandampfer HMS Royal Yacht Britannia vor Anker.
Ansonsten ist das mit der Straßenbahn gut erreichbare Viertel auch für seine lebhafte Gastronomieszene bekannt. Viele kleine Lokale, Bars und Cafés laden zu einem Bummel und einer Verkostung ein.
Bruntsfield
Ein weiteres Szeneviertel mit vielen Lokalen und Geschäften ist Bruntsfield. Insbesondere rund um den Bruntsfield Place und entlang der Morningside Road findest du eine breite kulinarische Vielfalt. Vom Zentrum ist Bruntsfield gut mit mehreren Buslinien erreichbar.
Fazit
Edinburgh hat uns begeistert! Das schöne historische Stadtbild und die hervorragende Gastronomie machen einen Aufenthalt in der Stadt in vielerlei Hinsicht zum Genuss. Wir haben insgesamt vier Tage in Edinburgh verbracht. Dieser Zeitraum war genau richtig, um alle Highlights und Top-Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu erleben.
Reisetipps Edinburgh
Hoteltipp Edinburgh
Was Hotels betrifft, ist Edinburgh ein eher teures Pflaster und die Hotelpreise rangieren im Vereinigten Königreich auf Platz zwei nach London. Gut vergleichen lohnt sich hier also. Wenn du fußläufig zentral wohnen möchtest, solltest du dich aber auf etwas höhere Preise einstellen.
Unser Hoteltipp: ibis Styles St. Andrew Square *
Super zentral gelegenes Hotel mit gutem Frühstücksbuffet. Die gesamte Innenstadt von Edinburgh ist von hier fußläufig zu erreichen. An der nahegelegenen Princes Street halten zudem so gut wie alle relevanten Buslinien.
Restauranttipps Edinburgh
Edinburgh hat ein unglaublich vielfältiges Angebot an tollen Restaurants. Darunter sehr viele mit vegetarischer und veganer Speisekarte. Wir hätten sicherlich noch eine Woche in der Stadt verbringen können, um all die spannenden Optionen auszuprobieren. Nachfolgend unsere Empfehlungen:
Restaurants
- Dishoom, hervorragende indisch-persische Küche mit vegetarischen und veganen Optionen, auch gutes Frühstück
- Meadows Tap, rein veganes Pub mit sehr guten, ungewöhnlichen Burger-Kreationen (z. B. mit veganen Mac’n’Cheese oder veganem Haggis)
- Soul Vegan, hervorragende, rein vegane malaysische Küche
- Novapizza, rein veganer Italiener mit spannenden Pizza- und Pastakreationen
- Howies, schottisches Restaurant mit vegetarischen Optionen. Unsere Empfehlung: Mac’n’Cheese mit Räucherkäse, vegetarisches Haggis
- Mowgli Street Food, indisches Streetfood mit guten vegetarischen Optionen
Cafés und Bistros
- The Dome, altehrwürdiges Kaffeehaus mit tollem Ambiente im Georgian Tea Room. Empfehlung: der Vegan Afternoon Tea – köstlich!
- Holy Cow, rein veganes Café mit guten Kuchen, Torten und kleinen Gerichten
- FacePlant Foods, rein veganes Bistro in Leith mit veganen Sandwiches. Unsere Empfehlung: Mac’n’Cheese und veganes Haggis
Transport vor Ort
Im Zentrum von Edinburgh kannst du vieles zu Fuß erledigen. Alternativ steht dir ein sehr gutes Netz aus Bussen und einer Straßenbahnlinie zur Verfügung. Ein Tagesticket für Bus und Straßenbahn kostete im Mai 2024 günstige 5 Britische Pfund (knapp 6 Euro). Das Ticket musst du vorab am Automaten kaufen. Einzelfahrten im Stadtgebiet kosten 2 Pfund (ca. 2,40 Euro). Einzelfahrscheine kannst du direkt im Bus mit Kreditkarte oder Google/Apple Pay bezahlen. Wenn du immer die gleiche Zahlart nutzt, erkennt das System, wie häufig du gefahren bist und bucht am Ende des Tages den für dich vorteilhaftesten Tarif ab.
Unser Tipp: Wir selbst reisen mit einer Kombination aus Debitkarte und Kreditkarte bei der DKB *. Das Konto und die Debitkarte sind kostenlos. Für die Kreditkarte fällt eine moderate Gebühr von 2,49 EUR pro Monat an. Dafür hast du keinerlei Wechselkursgebühren oder -aufschläge und kannst überall kostenlos Geld abheben (für Beträge ab einem Gegenwert von 50 Euro). Somit hat sich die Karte für uns schnell gerechnet. Beide Karten sind zudem Google/Apple-Pay fähig. Somit kannst du sie auch einfach mit dem Smartphone nutzen.
Reiseführer Edinburgh
- DuMont direkt Reiseführer Edinburgh *
- MARCO POLO Reiseführer Edinburgh *
- Reise Know-How CityTrip Edinburgh *
Reiseinfos Vereinigtes Königreich
Sprache
Englisch. Regional verschiedene keltische Sprachen wie Kornisch, Schottisch-Gälisch oder Walisisch
Zeitzone
MEZ-1, UTC+0, Sommerzeit von März bis Oktober. 1 Stunde Zeitunterschied zu Deutschland/Österreich/Schweiz.
Währung
Pfund Sterling (GBP), 1 GBP = 100 Pence. Kreditkartenzahlung ist weit verbreitet und fast überall möglich.
Roadtrip-Info
Linksverkehr. Hauptstraßen sind meist gut ausgebaut, Nebenstraßen oft schmal.
Geschwindigkeitsangaben sind stets in Meilen pro Stunde (mph). Sofern nicht anders ausgeschildert, gilt innerorts ein Tempolimit von 30 mph (48 km/h), außerorts und auf einspurigen Schnellstraßen 60 mph (96 km/h), auf zweispurigen Schnellstraßen und Autobahnen 70 mph (112 km/h).
Der europäische Scheckkartenführerschein wird anerkannt und ist ausreichend.
Strom/Adapter
230 V/50 Hz, Steckeradapter Typ G * erforderlich. Wir benutzen diesen Universal-Adapter *, der für die meisten Länder passt.
Trinkgeld im Vereinigten Königreich
Im Vereinigten Königreich ist in Restaurants auf der Rechnung häufig bereits eine optionale Service Charge von 10-12% inkludiert. In diesem Fall wird kein zusätzliches Trinkgeld erwartet. Wird keine Service Charge berechnet, sind je nach Zufriedenheit etwa 10% Trinkgeld angemessen.
* Mit Sternchen (*) gekennzeichnete Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf den Link klickst und darüber etwas kaufst/buchst, bekommen wir vom Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht. Wir empfehlen nur Unterkünfte, Produkte und Buchungsportale, die wir selbst für gut befunden haben.