Athens Highlights an einem Tag zu Fuß entdecken


Veröffentlicht:
Athens Highlights an einem Tag: Zu Fuß durch die griechische Hauptstadt

Eine jahrtausendealte Vergangenheit, die Wiege der Demokratie, wechselnde Eroberer, Besatzer und Herrscher, Sorgenkind der Europäischen Union – Griechenland hatte im Laufe seiner langen Geschichte mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Viele dieser Epochen spiegeln sich in der quirligen Hauptstadt wieder. Wir haben Athen an einem Tag zu Fuß erkundet und stellen dir die schöne Stadt in diesem Beitrag näher vor.

Ein Spaziergang durchs Zentrum

Der Vorteil von alten Städten liegt darin, dass die Distanzen mangels schneller Fortbewegungsmittel zur Zeit ihrer Entstehung überschaubar sind. So auch in Athen. Alle Highlights des Zentrums befinden sich in einem Radius von maximal 1,5 Kilometern rund um die Akropolis. Somit ist die Stadt aus unserer Sicht prädestiniert für eine Erkundung zu Fuß. 

Tempel des olympischen Zeus

Wir starten unseren Rundgang beim Tempel des olympischen Zeus (Olympieion). Schon im 6. Jahrhundert vor Christus begannen die Griechen mit dem Bau. Bei seiner Fertigstellung durch die Römer im 2. Jahrhundert nach Christus war das Olympieion einer der größten Tempel des damaligen Griechenlands. Heute stehen nur noch wenige Überreste auf dem weitläufigen Areal. Wir begnügen uns daher mit einem Blick durch den Zaun, bevor wir tiefer ins alte Athen eintauchen.

Akropolismuseum

Fast 2.500 Jahre Geschichte haben ihre Spuren hinterlassen. Athen wurde mehrmals erobert, überfallen und unterworfen. Die Akropolis hat all das überdauert. Mehr über die lange Historie der beeindruckenden Bauwerke erfährst du im Akropolismuseum. Viele Originalskulpturen werden hier vor dem Verfall geschützt und du bekommst einen guten Eindruck, wie die Tempel früher in bemaltem Zustand aussahen.

Die Altstadt Pláka

Das Pláka-Viertel ist das Herz des alten Athens. Enge, verwinkelte Gassen und niedrige Häuser prägen das Bild. Ihre Grundmauern reichen teilweise bis in die Antike zurück. Heute ist der Stadtteil sehr touristisch und beherbergt vor allem Souvenirgeschäfte und Restaurants.

Rund um den Syntagma-Platz

Der Syntagma-Platz ist das moderne Zentrum der Innenstadt. Hier residiert das griechische Parlament. Hinter dem Parlamentsgebäude liegt der Nationalgarten, die größte Grünfläche im Herzen der Stadt.

In der Nähe des Syntagma-Platzes passieren wir die kleine byzantinische Kirche Agia Dynami aus dem 16. Jahrhundert. Als das Stadtviertel in den 50er-Jahren entwickelt werden sollte, wehrte sich die griechisch-orthodoxe Kirche erfolgreich gegen den Abriss des kleinen Gotteshauses. So blieb der Stadtverwaltung nichts anderes übrig, als das neue Gebäude außen herum zu bauen. 

Auf dem Weg zum Monastiraki-Platz lohnt sich auf der Einkaufsstraße Odós Ermoú ein Stopp bei der schönen Kapnikarea-Kirche. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und wäre im 19. Jahrhundert um ein Haar abgerissen worden. Glücklicherweise verfügte der König damals in letzter Minute, dass die Straße um die Kirche herum gebaut wird. 

Rund um den Monastiraki-Platz

Der Monastiraki-Platz ist einer der lebhaftesten Plätze in Athen. Er markiert den Eingang in die Fußgängerzonen des Monastiraki-Viertels. Rund um den Platz findest du zahlreiche kleine Geschäfte, viele gute Restaurants und ein reges Nachtleben.

Von hier ist es nur ein Katzensprung zu unserem nächsten Ziel Psirrí. Wenn du magst, kannst du auf dem Weg dorthin noch einen Abstecher zum Zentralmarkt machen. In der Markthalle findest du frischen Fisch, Gemüse, Obst, Fleisch und vieles mehr. Das Gebäude selbst ist eher unspektakulär. Ein Besuch lohnt sich also nur, wenn du gerne die vielen Eindrücke, Gerüche und Farben eines geschäftigen Marktes erlebst.

Psirrí

Das Szeneviertel Psirrí gehört zu den aufstrebenden Stadtteilen Athens. Kleine Geschäfte, Bars und Tavernen sorgen für Unterhaltung zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Auch Streetart-Fans werden hier fündig, ganze Häuserwände wurden von lokalen Künstlern mit schönen Murals verziert. Spazier einfach ein wenig durch die Gassen und lass dich inspirieren.

Kerameikós

Nach einigen moderneren Teilen Athens bewegen wir uns nun wieder in der Zeit zurück. Der Stadtteil Kerameikós bekam seinen Namen von den zahlreichen Töpferwerkstätten des Altertums. Heute ist das Viertel vor allem für seinen antiken Friedhof bekannt.

Archaía Agorá

Zu Füßen des Akropolishügels liegt das Zentrum des antiken Athens. Während die Festungsanlage der Akroplis eher den religiösen und politischen Machthabern vorbehalten war, diente die Agora als Versammlungs- und Unterhaltungszentrum für das normale Volk.  

Ein Odeon (überdachtes Theater) für bis zu 1.000 Zuschauer, eine Bibliothek, mehrere Säulenhallen (Stoen), die Finanz- und Handelsbetriebe beherbergten — hier fand in der Antike das alltägliche Leben statt.

Das weitläufige Areal beeindruckt. Neben der Erledigung weltlicher Angelegenheiten konnten die alten Griechen hier auch der Religion frönen. Über das Gelände verteilten sich mehrere Tempel. Besonders gut erhalten ist der Tempel des Hephaistos, der auf einer Anhöhe im Westen der Agora seit fast 2.500 Jahren nahezu unzerstört steht.

Römische Agorá

Als Griechenland Teil des Römischen Reiches wurde, brauchten natürlich auch die Römer eine angemessene Flaniermeile. Daher ließ Kaiser Augustus ganz in der Nähe der griechischen Agorá ein römisches Forum errichten. Etwas später ließ Kaiser Hadrian noch eine Bibliothek bauen. Insgesamt ist die Anlage jedoch deutlich kleiner als das griechische Pendant.

Aussicht vom Areopag

Ein weiteres Highlight erwartet uns beim Aufstieg auf den Akropolisfelsen. Der 115 Meter hohe Areopag, auf Deutsch auch Areshügel, war im antiken Griechenland der Tagungsort des obersten Rates. Heute bietet er bei einer Verschnaufpause eine fantastische Aussicht über Athen und die alte Agora.

Die Akropolis

Die unbestrittene Hauptsehenswürdigkeit Athens ist sicherlich die Akropolis. Übersetzt bedeutet das Wort Akropolis „Oberstadt“ und bezeichnet die für Siedlungen des antiken Griechenlands typischen Stadtfestungen. Hier in Athen war der Berg vermutlich schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Seinen heutigen Grundriss bekam er ab dem 5. Jahrhundert vor Christus, also vor unglaublichen 2.500 Jahren.

Die Propyläen

Im Westen markieren die imposanten Propyläen den einzigen Eingang auf die Hochebene der Akropolis. Die ehemals überdachten Säulenreihen dienten ursprünglich als massives Bollwerk dem Schutz vor Eindringlingen. Später wurden sie mit Marmor verkleidet und zu einem repräsentativen Torhaus aufgewertet.

Der Parthenon

Der Parthenon ist der Haupttempel der Akropolis und war ursprünglich der Göttin Athene geweiht. Wechselnde Besatzer brachten wechselnde Religionen mit und so diente der Tempel zwischenzeitlich auch als christliche Marienkirche und osmanische Moschee mit aufgesetztem Minarett.

Lange Zeit blieb die Anlage gut erhalten. Erst im 17. Jahrhundert hatte eine Kombination aus der Nutzung als osmanisches Pulverlager und einer venezianischen Bombe ungünstige Folgen für den Parthenon. Bei der Explosion wurden große Teile des Tempels zerstört und bis heute nicht wieder aufgebaut.

Das Erechtheion

Gegenüber des Parthenons steht das deutlich kleinere Erechtheion. Eher unüblich für das alte Griechenland war es keiner bestimmten Gottheit gewidmet. Mittels architektonischer Stilelemente versuchte der Erbauer, verschiedene alte Kulte und griechische Götter gleichermaßen zu repräsentieren. 

Besonders bekannt ist der Tempel für seine detailreichen Korenstatuen. Diese aus jeweils einem Steinblock gehauenen Frauenfiguren tragen die Vorhalle des Tempels. Allerdings handelt es sich hier oben um Nachbildungen, die Originalstatuen stehen vor Wind und Wetter geschützt im Akropolismuseum.

Der Niketempel

Der Tempel der Athena Nike thront vor den Propyläen auf einem kleinen Mauervorsprung. Vor allem zum Sonnenuntergang bietet er zusammen mit der Stadt und dem Meer im Hintergrund eine wunderschöne Aussicht.

Weitere Tipps für Aussichtspunkte in Athen findest du bei Dimitri und Gabor von HappyStories.

Odeon des Herodes Atticus

Auf dem Weg hinunter vom Akropolis-Plateau passieren wir zunächst das Odeon des Herodes Atticus. Der beeindruckende Bau fasst bis zu 5.000 Zuschauer und wird heute noch für Festivals und Veranstaltungen genutzt. 

Den ganzen Weg hinunter begleiten uns unzählige weitere Ruinen und wir sind fasziniert von der Weitläufigkeit der alten Stadt. Fast unten angekommen passieren wir noch die Überreste des Dionysos-Theaters bevor wir diese beeindruckende Stätte verlassen und unseren Rundgang abschließen.

Fazit

Athen hat uns mit einer spannenden Mischung aus alt und neu absolut begeistert! Die majestätischen Bauten der Antike bilden einen tollen Kontrast zur pulsierenden Moderne. Somit bietet die Stadt für jeden Geschmack etwas und ist alles andere als verstaubt. Wir kommen sicher wieder!

Athen ist darüber hinaus ein guter Ausgangspunkt für einen Tagesausflug auf den Peloponnes oder die Saronischen Inseln. Mehr dazu liest du in unserem Artikel Tagesausflüge von Athen: Peloponnes und Ägina.

Du planst einen Roadtrip durch Griechenland und suchst noch Inspiration für deine Route? Dann schau mal bei Gepackt & Los vorbei.

Reisetipps Athen

Hotel in Athen

Hotel @ Syngrou Fix, Falirou 79
Hotel @ Syngrou Fix auf booking.com *

Gemütliches Hotel in zentraler Lage. Gutes Frühstück mit Akropolisblick, gratis WLAN. U-Bahn 3 Minuten zu Fuß, Akropolis 15-20 Gehminuten.

Restaurants in Athen

  • O Thanasis, Authentisches griechisches Street Food (Kebab, Souvlaki & Co.) im Bistro-Stil im Monastiraki-Viertel
  • Psarás Taverna, Taverne im Herzen der Altstadt Pláka mit schöner Dachterrasse und klassischen griechischen Gerichten.
  • To Kafeneio, sehr gute Mezedes (griechische Tapas) in einer kleinen Seitengasse mitten in der Altstadt Pláka.

Transport vor Ort

Im Zentrum von Athen ist alles fußläufig zu erreichen. Unsere Route oben umfasste etwa 13 Kilometer.

Wenn du nicht so gerne gehst, ist die U-Bahn das schnellste Fortbewegungsmittel. Die drei Linien decken das Zentrum gut ab und die Ticketpreise sind günstig. Im Oktober 2018 kostete eine Einzelfahrt 1,40 EUR, eine Tageskarte 4,50 EUR. Für Kurzbesucher wird ein 3-Tages-Touristen-Ticket für 22,00 EUR angeboten, in dem auch gleich die Fahrt vom/zum Flughafen inkludiert ist (regulär 10 EUR pro Strecke). Aktuelle Preise findest du beim Betreiber. Ticketautomaten stehen in jeder U-Bahn-Station.

Darüber hinaus gibt es ein weitverzweigtes Busnetz. Mit diesem haben wir uns jedoch nicht beschäftigt.


* Mit Sternchen (*) gekennzeichnete Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf den Link klickst und darüber etwas kaufst/buchst, bekommen wir vom Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht. Wir empfehlen nur Unterkünfte, Produkte und Buchungsportale, die wir selbst für gut befunden haben.

Dir gefällt dieser Beitrag? Dann freuen wir uns, wenn du ihn teilst!

6 Gedanken zu „Athens Highlights an einem Tag zu Fuß entdecken“

  1. Mein Traum ist es, Griechenland zu besuchen! Ich hoffe, dass es dieser Sommer klappt. Wenn ich eine Reise plane, achte ich immer auf natürliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten. So sind Ihre Bewertungen hilfreich. Und die Fotos sind großartig! So gesättigte Farben! Wie haben Sie das erreicht?

    Antworten
    • Vielen Dank! Dann drücken wir die Daumen, dass es bald mit einer Griechenlandreise klappt! :) Bei den Fotos achten wir immer auf ausreichend natürliches Licht und die richtige Perspektive.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar