Mit dem Segway durch Prag


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Prag - Aussicht auf den Hradschin

Es ist gar nicht so einfach, die Balance zu halten. Unsicher wackle ich hin und her. „Jetzt zu mir!“, „Bremsen!“ ruft David und stellt sich mir in den Weg. Nach ein paar Versuchen klappt es dann schon ganz gut und ich darf auf dem Platz ein paar Proberunden drehen, während er den nächsten Gast einweist. Eigentlich bin ich dienstlich in Prag. Allerdings hat unser Gastgeber als kleine Überraschung vor dem Dinner eine Segway-Tour durch die goldene Stadt organisiert. Ein bisschen komisch fühlt es sich schon an. Erstaunlich schnell gewöhne ich mich jedoch an meinen fahrbaren Untersatz und bald macht es richtig Spaß.

Prag, die goldene Stadt

So surren wir also los. Entlang der Nobeleinkaufsmeile Pařížská, vorbei am Eingang zum jüdischen Viertel führt uns der Weg direkt ins Zentrum. Unser erster Stop ist der Altstädter Ring (Staroměstské náměstí). Wunderschön ragen ringsum die alten Gebäude auf. Auf dem Platz herrscht buntes Treiben. Ein Feuerschlucker begeistert die Menge und an kleinen Ständen werden allerlei Köstlichkeiten verkauft.

Der Hauptplatz der Stadt wird überragt vom Uhrturm des Altstädter Rathauses. Er beheimatet eine der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten Prags: die Astronomische Uhr (Pražský orloj). Schon seit Anfang des 15. Jahrhunderts verrichtet dieses Meisterstück der Technik hier seinen Dienst und gibt Auskunft über Uhrzeit, Mondphasen, Tierkreiszeichen und einiges mehr.

Astronomische Uhr in Prag
Die astronomische Uhr ist ein Meisterwerk der Technik

Recht viel mehr ist vom alten Rathaus auch nicht übrig, da es im zweiten Weltkrieg zu einem folgenschweren Irrtum kam: Amerikanische Bomber hatten sich bei der Navigation verrechnet, wähnten sich über dem 150 km weiter nördlich gelegenen Dresden und warfen insgesamt 152 Tonnen Bomben über der Stadt ab. Dabei wurden zahlreiche historische Gebäude zerstört und viele Menschen kamen ums Leben.

Sonst kam Prag im Krieg jedoch relativ glimpflich davon, weshalb die tolle Altstadt weitestgehend erhalten ist. Durch kleine Gässchen schlängeln wir uns weiter, vorbei am Wenzelsplatz (Václavské náměstí) und dem Nationaltheater bis zur zweiten weltbekannten Sehenswürdigkeit Prags: der Karlsbrücke (Karlův most).

Seit dem 14. Jahrhundert verbindet sie die Prager Altstadt mit dem Stadtviertel Kleinseite und ist somit die älteste noch erhaltene Brücke über die Moldau (Vltava). Zu beiden Seiten wachen massive Türme über die Brücke und insgesamt 30 Statuen schmücken das steinerne Bauwerk. Sie verkörpern Heilige und Schutzpatrone. Besonders beeindruckend ist der fantastische Blick auf den Burgberg.

Die Kleinseite – jenseits der Moldau

Weiter geht es auf die Kleinseite. Auch hier laden zahlreiche kleine Gässchen zum Erkunden ein. Außerdem bietet das Moldauufer eine tolle Aussicht auf die Karlsbrücke und die Altstadt.

Blick auf die Altstadt von der Kleinseite
Blick auf die Altstadt von der Kleinseite

In Richtung Malostranská und über die Mánes-Brücke (Mánesův most) düsen wir wieder zurück in die Altstadt. Hier kurven wir noch ein bisschen durch die Gassen, bis es langsam dunkel wird. Über die Brücke der Legionen (Most Legií) queren die Moldau ein weiteres Mal und genießen die Sicht in Richtung Burg.

Blick auf die Prager Burg von der Brücke der Legionen
Blick auf die Prager Burg von der Brücke der Legionen

Schließlich kommen wir an der John-Lennon-Mauer (auf dem Velkopřevorské náměstí) an. Ursprünglich taten Jugendliche hier Ende der 1970er-Jahre ihre Meinung über die Regierung kund. Wieder und wieder wurde die Mauer erfolglos überstrichen. Durch ein Portrait von ihm wurde die Mauer 1980 nach John Lennons Ermordung zur Gedenk- und Pilgerstätte für seine Fans. Seitdem steht die Wand für Liebe und Frieden und wird mit immer neuen Bildern geschmückt.

Wir kreuzen den Čertovka-Kanal auf die Insel Kampa, unterqueren die imposante Karlsbrücke und kommen nach kurzer Zeit an unserem heutigen Zielpunkt, dem Dinnerlokal, an.

Die Karlsbrücke von unten
Die Karlsbrücke von unten

Natürlich gibt es in Prag noch deutlich mehr zu sehen, z. B. den Burgberg, den alten jüdischen Friedhof und vieles, vieles mehr. Leider reicht meine Zeit dafür diesmal nicht. Da ich das letzte Mal vor etwa 15 Jahren auf Klassenfahrt hier war, war die Tour jedoch ein guter Auffrischer und mit dem Segway auch mal etwas anderes. Mit den kompakten Gefährten kommt man flink von A nach B und sieht so in der gleichen Zeit mehr. Spaß macht es außerdem. Abschließend bleibt zu sagen, dass Prag eine tolle Stadt ist und sich eine Reise in jedem Fall lohnt!

Der nächtliche Blick von unserem Restaurant
Der nächtliche Blick von unserem Restaurant

Reisetipps Prag

Hotels in Prag

Restaurants in Prag

Hergetova Cihelna, Cihelná 2b, cihelna.com
Gute tschechische und internationale Küche mit toller Aussicht.

Transport vor Ort

Im Stadtzentrum sind die Wege zu Fuß sehr gut zu machen.

Der öffentliche Nahverkehr in Prag ist jedoch auch sehr gut ausgebaut. Ein dichtes Netz aus U-Bahn, Bussen und Straßenbahnen verbindet alle wichtigen Punkte miteinander. Noch dazu sind die Tickets äußerst günstig:

Einzelfahrt 30 min.: 24 CZK (Tschechische Krone, ~ 0,90 EUR)
Einzelfahrt 90 min.: 32 CZK (~ 1,20 EUR)
24-h-Ticket: 110 CZK (~ 4,20 EUR)
3-Tages-Pass: 310 CZK (~ 11,90 EUR)


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2 Gedanken zu „Mit dem Segway durch Prag“

  1. Dies ist eine meiner Lieblingsstädte in Europa. Prag ist schon eine Reise wert! Wunderschöne Bauten ob das Schloss oder die Altstadt . Das Essen ist gut , wenn auch nicht so günstig wie ein wenig außerhalb. Die öffentliche Verkehrsmittel einfach nur toll und überpünktlich.

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