Udaipur gilt als eine der schönsten Städte Indiens. Mit ihren prunkvollen Palästen, glitzernden Seen und verwinkelten Altstadtgassen bietet die Stadt ein abwechslungsreiches Programm für deinen Aufenthalt. In diesem Blogartikel zeigen wir dir, wie du Udaipur an einem Tag mit dem Fahrrad, zu Fuß und per Boot erkunden kannst.
Inhalt
Udaipur im Überblick
Udaipur, die „Stadt der Seen“, wurde 1559 von Maharana Udai Singh II. gegründet und war die historische Hauptstadt des Mewar-Königreichs. Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel an mehreren künstlich angelegten Seen. Am gegenüberliegenden Seeufer wacht der mächtige Stadtpalast der Maharana-Familie über die Stadt.

Wegen seiner Lage am Wasser wird Udaipur auch als „Venedig des Ostens“ bezeichnet. Wenn du jedoch schon einmal in Venedig warst, wirst du schnell feststellen, dass die Ähnlichkeiten eher symbolischer Natur sind. Während Venedig für seine labyrinthartigen Kanäle und historischen Bauwerke bekannt ist, besticht Udaipur durch seine weitläufigen Seen, prachtvollen Paläste und das trubelige Flair Indiens. Beide Städte haben zweifellos ihren eigenen, einzigartigen Charme und Udaipur sollte aus unserer Sicht vor allem für das geschätzt werden, was es selbst so besonders macht.
Mehr über das echte Venedig und seine Besonderheiten liest du in unserem Blogartikel Ein Wochenende in Venedig mit Ausflug nach Burano.

Hoteltipp Udaipur: Amet Haveli *, schönes Heritage-Hotel in einem alten Fürstenpalast direkt am Lake Pichola mit toller Aussicht auf die Stadt. Sehr gutes Frühstück und Abendessen auf der eigenen Terrasse mit direktem Seeblick.


Mit dem Fahrrad durch Udaipur
Ein spannender Weg die Stadt zu erkunden ist eine morgendliche Fahrradtour durch Udaipur. Der beste Startpunkt ist die charmante Altstadt. Hier schlängeln sich enge, verwinkelte Gassen vorbei an kunstvollen Havelis (palastartige Wohnhäuser reicher Fürsten und Kaufleute), kleinen Tempeln und bunten Märkten.

Frühmorgens erwacht das Viertel langsam zum Leben, wenn Händler ihre Stände aufbauen und die ersten Gebetsrufe aus den Tempeln erklingen. Der Sonnenaufgang taucht die prächtigen Gebäude in ein warmes Licht und die Straßen sind noch nicht so überfüllt. Dennoch wirst du genug Gelegenheit haben, die Klingel deines Fahrrads einzusetzen.

Während der Fahrradtour wirst du – wie überall in Indien – immer wieder Kühen begegnen, sei es auf der Straße, vor Tempeln oder gemütlich kauend am Straßenrand. Kühe sind in Indien wichtige und hoch respektierte Nutztiere und genießen daher besonderen Schutz.

Delhi Gate Sabji Mandi
Einen guten Einblick in das authentische indische Leben bekommst du auf dem Delhi Gate Sabji Mandi. Dieser Bauernmarkt ist von schönen alten Gebäuden umgeben. Hier gibt es frisches Obst und Gemüse, Gewürze und typisch indische Snacks.

Ein Stopp lohnt sich nicht nur zum Schauen, sondern auch für eine Tasse Masala Chai von einem der lokalen Teeverkäufer – eine gute Gelegenheit für eine Pause und Erfrischung während deiner Fahrradtour. Achte bei der Auswahl des Standes darauf, dass der Tee gut gekocht hat, um Verdauungsbeschwerden vorzubeugen.

Vom Markt ging unsere Fahrradtour zurück zur Vermietstation. Den restlichen Tag waren wir zu Fuß in Udaipur unterwegs. Bei einem gemütlichen Spaziergang durch die Gassen und über die Brücken kannst du die Stadt noch einmal anders kennenlernen.
Wenn du Udaipur gerne im Rahmen einer geführten Tour erkunden möchtest, haben wir dir nachfolgend ein paar Beispiele verlinkt:
- Udaipur: Ganztagestour Private Stadtführung mit optionaler Bootsfahrt *
- Udaipur: Stadtpalast-Museumstour und Pichola-See-Bootsfahrt *
- Udaipur Tagestour *

Jagdish-Tempel
Empfehlenswert ist ein Besuch des Jagdish-Tempels. Dieses beeindruckende Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert wurde von Maharana Jagat Singh I. errichtet und ist ein Paradebeispiel für die prachtvolle indische Architektur.

Das gesamte Tempelgebäude ist mit filigranen Steinmetzarbeiten verziert. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs fand gerade eine Gebetszeremonie statt. Die lebensfrohen Gesänge und die ansteckende Begeisterung der Musizierenden waren ein tolles Erlebnis!

Stadtpalast
Unser nächster Stopp ist der majestätische Stadtpalast von Udaipur, der größte Palast Rajasthans. Er wurde im 16. Jahrhundert von Maharana Udai Singh II. begonnen und später von seinen Nachfolgern erweitert.

Die riesige Palastanlage thront über dem Pichola-See und bietet von ihren Balkonen einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und den See.

Prunkvolle Räume, kunstvolle Mosaike und historische Ausstellungsstücke erzählen von der glorreichen Vergangenheit der Maharadschas. Ein Besuch des Museums lohnt sich, um mehr über die Geschichte Udaipurs zu erfahren.


Bootsfahrt Lake Pichola
Am Nachmittag ist es Zeit für Entspannung auf dem Wasser. Der künstlich angelegte Lake Pichola wurde bereits 1362 unter Maharana Lakha geschaffen und später durch Udai Singh II. erweitert. Eine Bootsfahrt auf dem See bietet dir tolle Blicke auf die Stadt.

Beeindruckend ist zudem der Blick auf das berühmte Taj Lake Palace, das mitten im See zu schwimmen scheint. Dieses luxuriöse Hotel wurde durch den James-Bond-Film „Octopussy“ weltbekannt.

Jagmandir-Inselpalast
Ein weiteres Highlight im Lake Pichola ist der Jagmandir-Inselpalast. Er wurde im 17. Jahrhundert unter Maharana Karan Singh als königliche Sommerresidenz erbaut. Der Palast diente einst als Zufluchtsort für den späteren Großmogul Shah Jahan, der später das Taj Mahal errichtete.

Heute kannst du hier in einem Café entspannen und den Blick auf die Stadt und die umliegenden Aravalli-Berge genießen. Die kunstvolle Architektur und die gepflegten Gärten machen den Jagmandir-Palast zu einem perfekten Ort für eine kleine Pause.

Fazit
Ein Tag in Udaipur mit dem Fahrrad, zu Fuß und per Boot ist ein unvergessliches Erlebnis! Die Mischung aus historischen Sehenswürdigkeiten, lebhafter Altstadt und faszinierenden Landschaften macht die Stadt zu einem einzigartigen Reiseziel. Einen Stopp in Udaipur solltest du also auf einer Rundreise durch Rajasthan auf jeden Fall einplanen!
Reiseführer Rajasthan
Reiseinfos Indien
Sprache
Amtssprachen sind Hindi und Englisch. 21 weitere Sprachen sind offiziell anerkannt und werden auf regionaler Ebene verwendet.
Zeitzone
MEZ+4:30, UTC+5:30, keine Sommerzeit. Zeitunterschied zu Deutschland/Österreich/Schweiz 4,5 Stunden im europäischen Winter, 3,5 Stunden im europäischen Sommer.
Währung
Indische Rupie (INR). 1 INR = 100 Paise. Paise-Münzen sind wegen ihres geringen Werts kaum noch im Umlauf. Im November 2024 war ein Euro etwa 89 Rupien wert. Kartenzahlung ist nicht überall möglich, meist nur in Hotels, Restaurants und touristischen Regionen. Daher ist es empfehlenswert, immer ausreichend Bargeld dabeizuhaben.
Roadtrip-Info
Linksverkehr. Auch Hauptstraßen sind nicht immer im besten Zustand, Nebenstraßen oft sehr holprig. Der Verkehr wirkt für Europäer chaotisch, fließt aber trotzdem die meiste Zeit überraschend gut. Das funktioniert, weil viel Rücksicht aufeinander genommen wird und keiner auf seinem Vorrang beharrt.
Wichtigstes Bauteil eines jeden Fahrzeugs ist die Hupe. Hupen ist im Gegensatz zu Europa nicht immer ein Warnsignal, sondern eher eine Ankündigung, zum Beispiel eines gleich folgenden Überholvorgangs. Selbst fahren empfehlen wir eher nicht.
Strom/Adapter
230 V/50 Hz, verschiedene Steckdosen. Typ C benötigt keinen Adapter, Steckeradapter für Typ D * erforderlich. In Hotels häufig Steckdosen mit mehreren Passformen. Wir benutzen diesen Universal-Adapter *, der für die meisten Länder passt und uns auch in Indien gute Dienste geleistet hat.
Trinkgeld in Indien
Trinkgeld ist in Indien üblich und wird fast überall erwartet. Halte also nach Möglichkeit immer ein paar 10-, 20- oder 50-Rupien-Scheine für kleine Trinkgelder bereit. Im Restaurant ist oft schon eine „Service Charge“ auf der Rechnung ausgewiesen. Dann ist zusätzliches Trinkgeld optional.
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Das freut uns sehr, vielen lieben Dank! :)