Bali: Top-Sehenswürdigkeiten im Zentrum und Norden


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Indonesien besteht aus über 17.000 Inseln. Eine davon ist Bali. Sie ist ein beliebtes Reiseziel für Ruhesuchende und Aussteiger. Während der Rest Indonesiens vorwiegend muslimisch geprägt ist, gehören auf Bali über 90 Prozent der Menschen dem Hinduismus an. Die Insel wartet daher neben schöner Natur mit einer Vielzahl beeindruckender Tempel auf. In diesem Beitrag stellen wir dir unsere Highlights im Zentrum und Norden von Bali vor.

Highlights im Zentrum von Bali

Tegallalang-Reisterrassen

Die weitläufigen Reisterrassen der Insel gehören sicherlich zu den bekanntesten Fotomotiven auf Bali. Reis ist das wichtigste Grundnahrungsmittel auf der Insel und viele balinesische Familien haben zuhause ein kleines Reisfeld. Durch das ganzjährig milde Klima ist die Ernte dreimal im Jahr möglich. Reis braucht zum Wachsen viel Feuchtigkeit. Die Pflanze muss während der Wachstumsphase die ganze Zeit mit Wasser bedeckt sein. Gleichzeitig ist Bali jedoch sehr gebirgig. Um das Wasser auf den Pflanzen zu halten, wird der Reis daher terrassenförmig angebaut.

In Tegallalang befinden sich einige der berühmtesten Reisterrassen der Insel. Entsprechend touristisch geht es dort zu. Schaukeln mit Blumenschmuck erlauben Gästen in wallenden bunten Tüchern klassische Instagram-Motive. Eine Fotostation mit dem typischen Kegelhut darf natürlich auch nicht fehlen. Blendest du die Geldmaschinerie im Eingangsbereich jedoch aus und gehst etwas tiefer in die Anlage hinein, wird es sehr schnell ursprünglicher. Auf schmalen Pfaden gehst du entlang der Felder und Bewässerungskanäle mit herrlichen Blicken auf die Reisterrassen.

Pura Tirta Empul

Im Hinduismus gibt es verschiedene Wichtigkeiten von Tempeln. Jede Familie hat zuhause einen Haustempel, manchmal gemeinsam mit den Nachbarn. Jedes Dorf hat darüber hinaus einen Ortstempel. In diesem werden größere Festlichkeiten wie beispielsweise Hochzeiten gefeiert. Schließlich gibt es noch übergeordnete, wichtige Staatstempel. Einer von ihnen ist Pura Tirta Empul. Im Rahmen einer rituellen Waschung können sich Gläubige hier Sorgen und negativer Einflüsse entledigen.

Neben den beiden Badebecken findest du in der Anlage drei weitere Einzeltempel. Sie alle sind auch für Nichtgläubige zugänglich. Die detaillierten Statuen und Verzierungen sind beeindruckend. Insgesamt ist der Pura Tirta Empul auf jeden Fall sehenswert.

Unser Tipp: Einen Tempel dürfen sowohl Männer als auch Frauen nur mit Sarong betreten. Dieser Wickelrock besteht aus einem großen Tuch und einem schmaleren Gürteltuch, dem Tempelschal. Wenn du keinen eigenen Sarong oder ein langes Tuch dabei hast, verleihen die meisten Tempel vor Ort welche. Entweder gegen eine kleine Gebühr oder eine „freiwillige“ Spende. Sofern du mehrere Tempel besichtigen möchtest, lohnt es sich also schnell, an einem der Straßenstände für kleines Geld deinen eigenen Sarong anzuschaffen.

Königsgräber von Gunung Kawi

Die Königsgräber von Gunung Kawi liegen nur ein paar Autominuten vom Pura Tirta Empul entfernt. Sie stammen aus dem 11. Jahrhundert, als Bali noch ein eigenes Königreich war. Da die Anlage tief in einem Tal liegt, sind rund 300 Treppenstufen zu überwinden. Dort wurden die riesigen Grabmäler direkt in den nackten Fels geschlagen.

Außerdem findest du im Tal die kleinere Tempelanlage Pura Puncak. Sie ist den hinduistischen Gottheiten Vishnu und Lakshmi geweiht und soll die Bauern der Insel mit reicher Ernte segnen.

Ubud

Die Kleinstadt Ubud war einst der Prinzensitz der royalen Familie. Mit der niederländischen Kolonialherrschaft endete die Zeit des balinesischen Adels. Heute ist Ubud das künstlerische Zentrum der Insel. Außerdem findest du dort zahlreiche Geschäfte und Restaurants.

Restauranttipp Ubud: Café Wayan, Gemütliches Café mit schöner Gartenanlage. Große Auswahl an sehr guten Speisen mit vielen vegetarischen und veganen Optionen.

Ubud Water Palace

Mitten im Zentrum von Ubud liegt der Wasserpalast. Er war einst die Heimat der königlichen Familie. Heute ist er vor allem für seinen großen Lotusteich bekannt und lohnt einen Blick auf deinem Rundgang durch Ubud.

Ubud Monkey Forest

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Ubud ist der Ubud Monkey Forest. In diesem alten, dschungelartigen Wald leben über 1.200 Javaneraffen. Sie werden auf Bali als heilig betrachtet und genießen daher weitgehende Narrenfreiheit. Die frechen Tiere sind sehr flink und geschickt. Pass bei deinem Besuch also auf, dass du glitzernde Wertsachen und Lebensmittel gut in deinen Taschen verstaust.

Auf dem Areal des Monkey Forest findest du zudem drei Tempelstätten. Haupttempel ist der Pura Dalem Agung Padangtegal. Er ist der Gottheit Hyang Widhi gewidmet, die der Menschheit in Form des Gottes Shiva entgegentritt. Über die Ursprünge des Tempels ist wenig bekannt. Man vermutet, dass er Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet wurde.

Goa Gajah Sanctuary

Südlich des Zentrums von Ubud liegt Goa Gajah, auch Elefantenhöhle genannt. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und war zunächst eine Einsiedelei für asketisch lebende Mönche. Bekannt ist vor allem die Haupthöhle für ihr Tor in Form einer Dämonenfratze. Doch auch das umliegende Naturschutzgebiet Goa Gajah Sanctuary ist einen Besuch wert.

Neben weiteren verlassenen Höhlen findest du auf dem Areal mehrere alte Steingravuren in den umliegenden Felsen. Sie symbolisieren Menschen und Tiere und wurden vermutlich von den hier lebenden Mönchen angefertigt.

Highlights im Norden von Bali

Brahmavihara Arama

Brahmavihara Arama ist das größte buddhistische Kloster auf Bali. Wie in den meisten Regionen Südostasiens wird hier nicht der dicke, glückliche Buddha aus der chinesischen Form des Buddhismus verehrt. Stattdessen ist er hier in seiner schlanken, weisen Version vertreten. Die weitläufige Anlage strahlt eine angenehme Ruhe aus.

Der Haupttempel des Klosters liegt etwas abseits des zentralen Platzes. In seiner Architektur erinnert er an den Borobudur-Tempel auf der indonesischen Insel Java. Dieser ist der größte buddhistisch Tempel der Welt. Die Einheimischen nennen ihren Tempel daher liebevoll Klein-Borobudur.

Banjar Hot Springs

Bei den Banjar Hot Springs im Norden der Insel handelt es sich um heiße Geothermalquellen. Das grünliche, stark schwefelhaltige Wasser sprudelt mit etwa 38° C aus den Felsen und soll eine heilende Wirkung haben. Die Anlage ist in einen dicht bewachsenen Wald eingebettet. Ihre Lage abseits der Haupttouristenzentren sorgt dafür, dass sie weniger touristisch frequentiert ist.

Gitgit Waterfall

Der Gitgit Waterfall ist Balis höchster Wasserfall. Über 40 Meter stürzt er inmitten einer wunderbar üppigen Dschungellandschaft in die Tiefe hoch. Über einen kurzen Wanderweg durch die wunderbare Natur erreichst du sein Wasserbecken. Achte bei der Anreise darauf, dass du nicht irrtümlich zu den nahegelegenen Gitgit Twin Waterfalls gehst. Diese sind wohl auch schön, jedoch nicht so beeindruckend wie der Hauptfall.

Munduk / Red Coral Waterfall

Nahe der Kleinstadt Munduk findest du mit dem Red Coral Waterfall einen weiteren schönen Wasserfall. Ihn erreichst du wieder über einen kleinen Wanderweg durch einen dichten Wald mit Dschungel-Atmosphäre. Seinen Namen hat der Wasserfall von den rot gefärbten Steinen hinter den Fällen. Wenn jedoch wetterbedingt viel Wasser über die Felsen hinunterstürzt, sind diese kaum zu sehen.

Munduk Rice Terraces Walk

Etwas westlich von Munduk nahe dem kleinen Dorf Mayong-Gunungsari findest du einen kleinen, kostenfrei zugänglichen Spazierweg mit herrlichem Blick auf die Reisterrassen der Region.

Nicht nur Reis, auch Kaffee wächst auf Bali ganz hervorragend. Immer wieder findest du rund um Munduk entlang der Straße daher auch weitläufige Kaffeeplantagen.

Twin Lake View

Ebenfalls nahe Munduk liegen die Zwillingseen Lake Buyan und Lake Tamblingan. Sie waren einst verbunden und füllten die Caldera des ruhenden Vulkans Bratan. Um das Jahr 1800 wurden die beiden Seen durch einen Erdrutsch voneinander getrennt. Vom kostenfrei zugänglichen Aussichtspunkt Twin Lake View hast du einen fantastischen Ausblick über beide Seen.

Pura Ulun Danu Bratan

Auf der anderen Seite des 2.276 Meter hohen Mount Bratan liegt der Bratan-See. Zu seinen Ufern findest du den Tempel Pura Ulun Danu Bratan. Er ist der Gottheit Shiva geweiht.

Das Wasser des Sees gilt als heilig. Daher sind Teile der faszinierenden Anlage auf künstlichen Inseln im Wasser angelegt. Mit seinen feinen Verzierungen und mehrstöckigen Schreinen ist der Tempel einen Besuch auf jeden Fall wert!

Kebun Raya Botanical Garden

Gleich in der Nähe des Bratan-Sees findest du mit Kebun Raya Indonesiens größten Botanischen Garten. Über 20.000 verschiedene Pflanzen sind hier zuhause. Die Bandbreite reicht von Orchideen über fleischfressende Pflanzen bis hin zu Kakteen.

Pura Ulun Danu Batur

Eine weitere wichtige Tempelanlage im Norden Balis ist Pura Ulun Danu Batur. Sie liegt am Kraterrand des Vulkans Mount Batur. Der Batur ist nach wie vor aktiv, sein letzter Ausbruch war im Jahr 2000. Besonders beliebt bei Wanderern ist die Sonnenaufgangstour auf seinen Gipfel. Von dort soll man fantastische Blicke über Bali und das Meer haben. Das haben wir jedoch nicht getestet. Auch vom Kraterrand ist der Blick über die Berge und den Kratersee Lake Batur sehr schön.

Bei einem Ausbruch des Mount Batur im Jahr 1917 stoppte der Lavastrom kurz vor der Tempelanlage Pura Ulun Danu Batur. Das deuteten die Bewohner damals als gutes Omen und kehrten rasch zurück in ihre Dörfer. Eine zweite Eruption im Jahr 1926 erwischte die Anlage dann aber doch und so wurde sie im Anschluss wieder aufgebaut.

Insgesamt besteht die Anlage aus neun verschiedenen Tempeln mit 285 Schreinen. Nimm dir also ausreichend Zeit, um die vielfältigen Bauten in Ruhe kennenzulernen.

Fazit

Bali ist eine wunderbare Kombination aus Entspannen und Entdecken. Zudem ist das Preisniveau auf Bali für uns Europäer sehr günstig. Die herrlichen Landschaften der Insel, die reichhaltige Kultur, das köstliche Essen und die indonesische Gastfreundschaft sind auf jeden Fall eine Reise wert!

Darüber hinaus eignet sich Bali gut als Zwischenstopp auf einer Reise durch Südostasien sowie als Unterbrechung für den langen Weg nach Australien oder Neuseeland.

Unterkunftstipps auf Bali

  • Heaven in Bali *, bezaubernder Homestay in den balinesischen Bergen mit einem Zimmer und drei Gartenbungalows. Das herzliche Team kocht morgens und abends sehr gute und frische lokale Spezialitäten, darunter auch viele vegetarische Optionen. Unterstützung bei der Organisation von Tagesausflügen wird ebenfalls angeboten.
  • The Raja Singha Boutique Hotel *, idyllisch gelegen in den Bergen oberhalb von Lovina Beach. Jeder der geräumigen Bungalows verfügt über einen eigenen Pool und Liegemöglichkeiten. Frühstück und Abendessen werden auf der hauseigenen Terrasse serviert.

Fortbewegung auf Bali

Was den Straßenverkehr anbelangt, ist Bali der Inbegriff des geordneten Chaos. Autobahnen oder Schnellstraßen gibt es auf der Insel nicht. Alles spielt sich auf schmalen und in den Bergen sehr kurvigen Landstraßen ab. Wenn man mal ein kurzes Stück 60 km/h fahren kann, ist das schon recht schnell. Entsprechend lange dauern Fahrten oft. Plane für deine Wege also ausreichend Zeit ein. Fahrspuren werden flexibel erweitert, wo nötig. Aus allen Richtungen kommen die allgegenwärtigen Motorroller, auf denen nötigenfalls auch mal vier Leute Platz finden. Dennoch fließt der Verkehr weitestgehend reibungslos, da trotz des Trubels überraschend rücksichtsvoll gefahren wird.

Viele Reisende mieten sich selbst einen Roller oder ein Auto, um vor Ort mobil zu sein. Das wäre uns persönlich allerdings viel zu gefährlich. Nachdem ein ganzer Tag mit privatem Fahrer auf Bali sehr günstig ist, war das für uns die sicherere Variante. Häufig kann dich deine Unterkunft bei der Organisation eines Fahrers unterstützen. Ansonsten findest du online einen breite Auswahl, zum Beispiel bei Get Your Guide *.

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Reiseführer Bali


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