Elf spannende Häfen liegen hinter uns und auf unserer Kreuzfahrt durch den Nordatlantik haben wir insgesamt fast 10.000 Kilometer zurückgelegt. Während der letzten Beiträge haben uns mehrere Fragen zum Kreuzfahren allgemein erreicht. Daher möchten wir dir in diesem Beitrag noch ein paar mehr Informationen rund um unsere Reise geben.
Inhalt
Die Route
Frage: Gab es auf der Route auch Seetage?
Ja, die gab es. Die Distanzen waren teilweise nicht unerheblich, zwischen Akureyri und Spitzbergen liegen zum Beispiel gut 1.800 Kilometer. Da das Schiff mit maximal 20 Knoten (~37 km/h) unterwegs ist, kann es also schon mal ein Weilchen dauern, bis man da ist. Nachfolgend die komplette Route noch einmal im Überblick:
15.07.15: Abfahrt in Kiel
16.07.15: 1. Seetag (Uhr wird eine Stunde zurückgestellt)
17.07.15: Kirkwall, Orkney-Inseln (1.289 km)
18.07.15: 2. Seetag (Uhr wird eine Stunde zurückgestellt)
19.07.15: Reykjavik, Island (1.383 km)
20.07.15: Isafjörður, Island (369 km)
21.07.15: Akureyri, Island (326 km)
22.07.15: 3. Seetag (Uhr wird eine Stunde vorgestellt)
23.07.15: 4. Seetag (Uhr wird eine Stunde vorgestellt)
24.07.15: Longyearbyen, Spitzbergen (1.802 km)
25.07.15: 5. Seetag/Honningsvåg (Nordkap), Norwegen (989 km, Ankunft um 23:00 Uhr)
26.07.15: Hammerfest, Norwegen (128 km)
27.07.15: Tromsø, Norwegen (285 km)
28.07.15: Gravdal, Lofoten 6. Seetag
29.07.15: Seetag Ålesund, Norwegen (1.209 km)
30.07.15: Bergen, Norwegen
31.07.15: 7. Seetag
01.08.15: Kiel (1.187 km)
Gesamt: 9.289 km

Auf dem Schiff
Frage: Was für eine Kabine hattet ihr?
Für so eine lange Reise wollten wir auf jeden Fall Zugang zu Tageslicht. Deshalb hatten wir uns für eine Außenkabine mit Sichteinschränkung entschieden. Dadurch war sie etwas günstiger als eine normale Außenkabine. Wir hatten uns vorab auf Bewertungsportalen im Internet informiert. Dort wurde unsere Kabine 6137 als gut bewertet. Zwar hingen vor unserem Ausguck zwei Rettungsboote. Das eine davon jedoch links, das andere rechts vom Fenster, sodass wir dazwischen wunderbar hinausschauen konnten. Ansonsten sind die Kabinen sehr pragmatisch eingerichtet. Es gibt einen großen Schrank, Stauraum unter dem Bett und ein kleines, aber funktionales Bad.
Frage: Was macht man während den Seetagen?
Das Angebot auf dem Schiff ist reichhaltig. Fitnesscenter mit (kostenlosen) Kursen, Shows, Geschäfte, Kunstauktionen, Animation, Sportprogramm, Workshops (Cocktail, Fruchtschnitzen, Blumengestecke, etc.) und vieles mehr sorgen dafür, dass sich an Bord keiner langweilen muss. Wer – wie wir – kein großer Animationsfan ist, findet auch Ruhezonen mit Sitz- und Liegemöglichkeiten. Wenn du ein Fenster in der Kabine hast, kannst du dich auch dort gemütlich aufs Bett legen und lesen, rätseln oder Blog schreiben.
Außerdem gibt es auch auf Seetagen immer wieder etwas zu sehen. Hier ein kurzer Überblick:
Hafenausfahrt aus Kiel
Am Abreisetag haben wir vom Schiff schöne Blicke auf Kiel und später auf die Küste der Deutschen Bucht. Gegen Mitternacht passieren wir die Große-Belt-Brücke, da liegen wir aber schon schlafend im Bett.
1. Seetag
Am ersten Seetag ist das Wetter noch gut, jedoch windig. Dick eingepackt und in eine Decke eingewickelt nutzen wir trotzdem die Gelegenheit, legen uns an Deck auf einen Liegestuhl und genießen die Sonne.
2. Seetag
Am Abend erleben wir irgendwo vor Island einen spektakulären Sonnenuntergang in wunderbaren Pastelltönen. Weit und breit ist kein Land in Sicht und wir spüren die unglaubliche Weite der Ozeane.
3. Seetag
Auf dem Weg nach Spitzbergen fahren wir in geringer Entfernung an der zu Svalbard zählenden Insel Jan Mayen vorbei. Das knapp 60 Kilometer lange Eiland ist – von einer Forschungsstation abgesehen – unbewohnt. Besonders beeindruckend ist der Vulkan Beerenberg, der sich hier vom Meeresspiegel auf 2.277 Meter Höhe erhebt. An über 300 Tagen im Jahr liegt er jedoch im Nebel, so leider auch heute.
4. Seetag
Heute faulenzen wir in der Wellness-Oase. Diese hat ein großes Schiebedach und kann bei kühleren Außentemperaturen geschlossen werden. So können wir hier gegen einen Aufpreis bei angenehmen Temperaturen auf dem Liegestuhl oder einer Hängematte liegen.
5. Seetag
Am frühen Morgen passieren wir die ebenfalls zu Svalbard gehörende Bäreninsel. Da diese aber auch im Nebel liegt, lege ich mich gleich wieder ins Bett und schlafe noch ein wenig. Den restlichen Tag verbringen wir wieder in der Wellness-Oase.
7. Seetag
Auf dem Rückweg nach Deutschland wird es deutlich wärmer und die Sonne strahlt vom Himmel. Deshalb genießen wir sogar noch einen Tag in T-Shirt und kurzer Hose auf Deck. Am Nachmittag umfahren wir Skagen, die Nordspitze Dänemarks. Nach Mitternacht passieren wir erneut die Große-Belt-Brücke, da schlafen wir allerdings schon.
Weitere Unterhaltungsmöglichkeiten
Ansonsten hören wir uns an jedem Seetag die zwar teilweise etwas konfusen aber dennoch interessanten Vorträge des mitfahrenden Lektors an. Er kennt Skandinavien wie seine Westentasche. Als Jugendlicher ist er nach Norwegen durchgebrannt und hat dort viele Stationen durchlaufen. Arbeiten in einer Fischfabrik in Hammerfest, Hilfsjunge auf einem Robbenfänger im Nordpolarmeer, ein Jahr unter Samen in Kautokeino inkl. Rentierzug, etc. Davon erzählt er mit viel Leidenschaft und tollen Bildern.
Gelegentlich nehmen wir auch an einem Sportkurs teil. Stretch & Relax, Bauch muss weg oder Yogalates sind nur ein paar Angebote, die uns helfen, das reichhaltige Essen an Bord nicht zu sehr auf den Hüften wiederzufinden.
Du siehst also, die Möglichkeiten, sich zu beschäftigen, sind sehr umfangreich. Sogar mir unruhigem Geist wird nicht langweilig und die Seetage vergehen schneller als ursprünglich befürchtet.
Ich hoffe, wir konnten dir heute ein paar Fragen rund ums Thema Kreuzfahrt beantworten. Wenn du noch etwas wissen willst, frag uns gerne in den Kommentaren.