Thousand Islands? Moment mal, ist das nicht eine Salatsoße? Auch das, ja. Die Erzählungen besagen, dass die Erfinderin dieses Dressings aus einer kleinen Ortschaft auf der amerikanischen Seite des St.-Lorenz-Stroms stammt. Von dort aus trat es seinen Siegeszug in die Küchen der Welt an. Der Thousand-Islands-Nationalpark ist aber auch ein echter Natur-Geheimtipp im Osten Kanadas.
Inhalt
Mit dem Schiff durch die Thousand Islands
Wir starten den Tag mit einem köstlichen kanadischen Frühstück und einem morgendlichen Spaziergang am See bei unserer Unterkunft in Gananoque. Dann fahren wir noch knapp 20 Kilometer nach Rockport, einem von vielen Ausgangspunkten für eine Bootstour durch die 1000 Islands. Mit 24 CAD (~ 16 EUR) pro Person sind wir dabei und pünktlich um 10 Uhr legt das Schiff zur einstündigen Tour ab.
Die Thousand Islands sind eigentlich noch viel mehr. Weit über 1.800 kleine Inseln verteilen sich hier im St.-Lorenz-Strom. Sie gehören teils zu Kanada, teils zu den USA. Die Grenze verläuft relativ willkürlich irgendwo in der Mitte des Stromes. Deshalb gibt es hier zwischen zwei kleinen Inseln mit knapp 10 Metern Länge die kürzeste internationale Brücke der Welt. Sagt man. Genaue Messungen haben ergeben, dass eigentlich beide Inseln in Kanada liegen. Der Geschichte tut das keinen Abbruch, sie wird noch immer gerne erzählt.
Eine wirkliche Besonderheit ist jedoch, dass wir ohne Passkontrolle in die USA einreisen dürfen. Das Schiff fährt ein gutes Stück der Strecke auf amerikanischem Staatsgebiet. Da wir nicht von Bord gehen, gibt es eine Ausnahmegenehmigung. Der Fluss ist somit die einzige Grenze der USA, die keine Kontrollen erfordert.
Ebenfalls außergewöhnlich ist die hohe Zahl der bewohnten Inseln. Auf fast jedem Eiland steht zumindest ein kleines Haus, manchmal ist die Grundfläche des Hauses sogar identisch mit der Fläche der Insel.
Der Großteil davon sind Sommerresidenzen mehr oder weniger betuchter Amerikaner und Kanadier, die Inselpreise reichen von 250.000 bis 10 Millionen kanadische Dollar.
In den meisten Fällen sind die Inseln – von dem darauf erbauten Blockhaus abgesehen – weitestgehend naturbelassen. So bietet sich uns einmal mehr ein fantastisches Farbspiel der herbstlichen Bäume.
Eine Ausnahme bildet Heart Island mit dem Boldt Castle. Dieses im Stil einer mittelalterlichen Rheinburg erbaute Schlosshotel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von einem aus Preußen stammenden Hotelier errichtet.
Die Thousand Islands von oben
Zurück an Land wollen wir die landschaftliche Schönheit der Region auch von oben entdecken. Dazu fahren wir zum knapp zehn Kilometer entfernten 1000 Islands Skydeck, einem 130 Meter hohen Aussichtsturm. Für 11 CAD (~ 7,40 EUR) pro Person kommen wir mit dem Lift bis zur ersten Plattform.
Dort erfahren wir vom sehr netten Park Ranger die wichtigsten Informationen rund um die Inseln. Danach geht es über ein paar Stufen zur zweiten und für uns direkt weiter zur dritten, obersten Plattform. Von dort bietet sich eine sagenhafte Rundumsicht auf die gesamte Region. Der Ranger hatte uns erklärt, dass wir uns für den diesjährigen Indian Summer genau die richtige Woche ausgesucht haben. Das sehen wir nun auch noch einmal in ganzer Pracht.
Noch immer begeistert von der tollen Aussicht treten wir die nächste Etappe unseres Ostkanada-Roadtrips an und erreichen nach weiteren 245 Kilometern am frühen Nachmittag Montreal.
Reisetipps Thousand Islands
Hoteltipp Thousand Islands
The Gananoque Inn & Spa, 550 Stone Street South, Gananoque
The Gananoque Inn & Spa auf booking.com *
Komfortables Bed & Breakfast/Hotel mit sehr gutem Restaurant. Parkplätze direkt vorm Haus, gutes Frühstück, gratis WLAN.
Transport vor Ort
Für die Thousand Islands Cruises gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die von verschiedenen Orten aus starten. Auf der restlichen Strecke ist ein Mietwagen aus unserer Sicht die einzige sinnvolle Alternative.
Reiseinfos Kanada
Sprache
Englisch, Französisch
Zeitzone
MEZ -4:40 bis -9, UTC -3:30 bis -8, teilweise Sommerzeit. Zeitunterschied zu Deutschland/Österreich/Schweiz variiert somit.
Währung
Kanadischer Dollar (CAD), 1 CAD (~ 0,73 EUR) = 100 Cent. Kreditkartenzahlung ist weit verbreitet. Wie in den USA ist die Mehrwertsteuer nie in die ausgewiesenen Preise eingerechnet. Sie variiert nach Provinz und beträgt zwischen 5 und 15 %.
Roadtrip-Info
Rechtsverkehr. Die Straßen sind breit und gut ausgebaut, die Autos daher oft entsprechend überdimensioniert. Sicherheitshalber solltest du einen internationalen Führerschein dabeihaben, da das europäische Scheckkartenformat nicht überall anerkannt wird. Parkverbotszonen sind deutlich gekennzeichnet.
Tempolimit je nach Provinz außerorts und auf Autobahnen 80-110 km/h, innerorts 40-50 km/h.
Achtung: Auch tagsüber muss das Abblendlicht eingeschaltet sein.
Achtung: An Schulbussen, die mit Warnblinkanlage halten, darfst du nicht vorbeifahren.
Auf manchen Streckenabschnitten oder Brücken ist eine Maut zu entrichten. Dafür wird dein Kennzeichen erfasst und der Betrag direkt von der beim Autovermieter hinterlegten Kreditkarte abgebucht.
Strom/Adapter
110 V/60 Hz, Adapter Typ A/B * (wie USA) notwendig.
Trinkgeld Restaurant
Trinkgeld ist in Kanada ein elementarer Gehaltsbestandteil des Servicepersonals. Man gibt also mindestens 15 %. Wenn man zufrieden war, auch mehr. Kann direkt ins Kreditkartengerät eingegeben oder bar auf dem Tisch hinterlassen werden.
Trinkgeld Taxi
Im Taxi rundet man den Fahrpreis ebenfalls um etwa 15 % auf.
Trinkgeld Hotel
Gepäckträger: 1-2 CAD pro Gepäckstück
Reinigungspersonal: ca. 1-2 CAD pro Tag, da das Reinigungspersonal nicht immer dasselbe ist, hinterlässt man das Geld täglich im Zimmer, deutlich als Trinkgeld erkennbar.
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Die Inseln gefallen mir auch sehr!