Cookinseln: Rarotonga und Aitutaki


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Die Cookinseln sind eine kleine unabhängige Nation im Südpazifik, die aus 15 Inseln besteht. Sie sind touristisch noch eher unbekannt und bestechen mit kristallklarem Wasser in den Lagunen, langen Sandstränden und entspanntem Südseefeeling. In diesem Beitrag stellen wir dir den Inselstaat näher vor.

Die Cookinseln im Überblick

Der Archipel der Cookinseln teilt sich in eine nördliche und eine südliche Gruppe auf. Teilweise sind die Distanzen zwischen ihnen enorm. Das Staatsgebiet umfasst über zwei Millionen Quadratkilometer. Es ist also etwa sechsmal so groß wie Deutschland oder 27-mal so groß wie Österreich. Davon macht die Landfläche jedoch gerade einmal 240 Quadratkilometer, also 0,01 Prozent aus.

Insgesamt leben etwa 15.000 Menschen auf den Inseln, davon knapp 11.000 auf der Hauptinsel Rarotonga. Dort tagt auch das 25-köpfige Parlament und entscheidet vorrangig über innenpolitische Themen. Außenpolitisch befindet sich das Land in freier Assoziation mit Neuseeland. Daher haben alle Cook Islander ausschließlich einen neuseeländischen Pass und die Landeswährung Cook Islands Dollar ist eins zu eins an den Neuseeländischen Dollar gekoppelt.

Bei einer Anreise aus Neuseeland überquerst du während des dreieinhalbstündigen Flugs die Datumsgrenze und springst einen Tag zurück. Wir sind an einem Donnerstagnachmittag auf den Cookinseln angekommen, obwohl wir erst am Freitagmorgen in Auckland abgeflogen sind.

Rarotonga

Rarotonga ist die Hauptinsel der Cook Islands. Hier liegen auch die kleine Hauptstadt Avarua und der internationale Flughafen. Bedingt durch ein limitiertes Angebot an Flugverbindungen haben wir nur zwei Tage Zeit für die Cookinseln. (Die Weiterreise zu unserem nächsten Ziel Französisch-Polynesien war im April 2023 nur einmal pro Woche möglich.) Somit sehen wir von Rarotonga nur einen kleinen Teil auf der Fahrt zu unserer Unterkunft. Diese liegt allerdings direkt am Manuia Beach, einem der schönsten Strände der Insel.

Gleich zur Begrüßung bekommen wir die typische Blumenkette umgehängt. Bei einem Cocktail am Strand lässt es sich erst einmal ankommen und die entspannte Atmosphäre genießen.

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Außer Stränden hat Rarotonga ohnehin nur ein überschaubares Angebot an Sehenswertem zu bieten. Daher machen wir am zweiten Tag unseres Aufenthalt nach einem gemütlichen Frühstück am Strand einen Tagesausflug auf die Insel Aitutaki. Sie ist für ihre schöne Lagune und ihre Motus bekannt.

Kurzer Exkurs: Atolle und Motus

Die meisten Inseln in der Südsee sind sogenannte Atolle in verschiedenen erdgeschichtlichen Stadien. Da dies die Erscheinungsform der ganzen Region maßgeblich beeinflusst, nachfolgend eine kompakte Erklärung der Begrifflichkeiten.

Zu Beginn eines Atolls entsteht eine neue Insel, meist durch vulkanische Aktivität. An deren Küste siedeln sich Korallen an und bilden ein dichtes Riff. Im Laufe der Zeit (Größenordnung Jahrmillionen) schrumpft die Insel durch Erosion oder weitere Vulkanausbrüche. Das Korallenriff bleibt jedoch bestehen und wird zu einem sogenannten Saumriff. Zwischen diesem Saumriff und der verbliebenen Insel entsteht eine Lagune. In dieser ist das Wasser deutlich ruhiger als auf dem offenen Ozean.

Auf Sandbänken in der seichten Lagune oder auch auf dem Korallenriff selbst siedeln sich mit der Zeit Gräser, Büsche und schließlich auch Bäume an. So entstehen kleine Nebeninseln. Diese werden auf Polynesisch Motu genannt.

Insbesondere gegenüber von Flussmündungen sterben die Korallen durch das ins Meer einströmende Süßwasser ab und das Riff zerbröckelt. Dadurch bilden sich sogenannte Pässe, die eine Ein- und Ausfahrt in die Lagune mit dem Boot oder Schiff ermöglichen.

Tagesausflug nach Aitutaki

Aitutaki liegt etwa 250 Kilometer nördlich von Rarotonga. Aufgrund der großen Distanzen sind Flugverbindungen oft die einzige Möglichkeit, sich mit vertretbarem Aufwand zwischen den Inseln zu bewegen. Die lokale Fluglinie Air Rarotonga bietet daher regelmäßige Verbindungen zu den größeren Inseln an. So auch eine Tagestour nach Aitutaki, einem der schönsten Atolle der Cookinseln.

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Eine Fahrt mit „Le Truck“

Auf den wenigen Straßenkilometern der Cookinseln gibt es kein weitverzweigtes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Lange Zeit war daher „Le Truck“ das Fortbewegungsmittel für die örtliche Bevölkerung. In einem umgebauten LKW werden hinten zwei lange Bänke montiert und fertig ist das Transportmittel. Inzwischen werden die Trucks zunehmend durch moderne Busse ersetzt und kommen hauptsächlich noch für Touristen zum Einsatz.

Aitutakis Hauptinsel hat eine Bevölkerung von etwa 1.700 Menschen. Dort liegt auch der Hauptort Arutanga. Er ist allerdings recht unspektakulär.

Viel spannender sind die Motus und die Lagune von Aitutaki. Diese sehen wir uns im Rahmen einer Bootstour genauer an.

Mit dem Katamaran durch die Lagune

Zwar ist uns das Wetter bei unserem Besuch nicht uneingeschränkt wohlgesonnen, dennoch ist die Fahrt mit dem Katamaran durch die Lagune beeindruckend. Insbesondere die unzähligen Blautöne des Wassers faszinieren uns. Die Cook Islanders sind außerdem froh um jeden Regenfall, da Trinkwasser auf den Inseln Mangelware ist. Sie nennen den Regen daher liebevoll „flüssige Sonne“. Eine gute Band an Bord sorgt zudem mit polynesischen Klängen für gute Laune.

Motu Akaiami

Unser erster Stopp ist das Motu Akaiami. Das Eiland war früher ein wichtiger Zwischenstopp für Flugboote, die auf ihrer Reise zwischen Neuseeland und Tahiti auftanken mussten. Viele bekannte Filmstars und Musiker vertraten sich auf Akaiami die Beine, bevor sie ihre Reise über den Pazifik fortsetzen konnten.

Die ehemalige Flughafenhütte ist heute ein kleines Hotel für Strandfans. Davon hat Akaiami nämlich reichlich zu bieten. Der lange Sandstrand wird von einem dichten Wald aus Kokospalmen gesäumt und lädt zu einem gemütlichen Spaziergang ein.

Moturakau

Der nächste Halt ist Moturakau. Das kleine Motu ist dicht mit Kokospalmen und Dickicht bewachsen. Dort bekommen wir von unserem sehr engagierten Guide Paul einen interessanten Einblick in die vielfältige Nutzung der Kokosnuss. Von der Rinde über die Stämme und Blätter bis zur Frucht verwendeten die Cook Islanders früher den kompletten Baum.

Anschließend folgt eine kurze „Buschsafari“ (so nennt sie zumindest unser Guide scherzhaft). Bei einem Spaziergang durch den Urwald des Motus lernen wir ein paar einheimische Vögel kennen. Sie können auf den unbewohnten Nebeninseln in Ruhe brüten und finden in der seichten Lagune genug Nahrung.

Auch Moturakau hat natürlich tolle Strände zu bieten, an denen wir zuletzt noch ein bisschen entlang spazieren.

Schnorcheln in der Lagune von Aitutaki

Die Lagunen und Riffe der Atolle bieten ideale Lebensbedingungen für eine Vielzahl von Meerestieren. Fische, Muscheln, Krebse, Seegurken – sie alle sind hier zuhause. Bei einem Schnorchelgang in der Lagune lernen wir ein paar von ihnen kennen.

Aufgrund des Regens und des Windes herrscht jedoch eine recht starke Strömung. Somit ist die Artenvielfalt bei unserem Besuch nicht ganz so groß. Ein paar schöne Sichtungen sind dennoch möglich.

One Foot Island/Motu Tapuaetai

Den Abschluss unserer Tour bildet das Motu Tapuaetai. Der englische Name One Foot Island ist die wörtliche Übersetzung des Polynesischen Tapuaetai. Er bezieht sich auf den Umriss der Insel, der aus der Luft betrachtet einem Fußabdruck ohne Zehen ähnelt.

Neben den tollen Stränden und dem herrlichen Wasser haben wir von hier auch schöne Blicke auf die umliegenden Motus.

Optional ist auf One Foot Island ein weiterer Schnorchelgang möglich. Wir entscheiden uns jedoch lieber für einen ausgedehnten Strandspaziergang um die halbe Insel.

Anschließend machen wir uns voller fantastischer Eindrücke auf den Rückweg zur Hauptinsel und genießen die Fahrt durch die Lagune.

Während wir auf unsere Rückreise nach Rarotonga warten, überrascht uns ein leuchtender Regenbogen am Strand von Aitutaki. Ein toller Abschluss für einen wunderbaren Tag!

Fazit

Auch wenn unser Aufenthalt auf den Cookinseln nur kurz war, so war er doch sehr schön! Die entspannte Stimmung, die faszinierenden Landschaften und die spannenden Einblicke in die polynesische Kultur haben uns einen guten ersten Eindruck von der Südsee gegeben. Wenn du an eine Reise nach Ostaustralien, Sydney oder Neuseeland noch etwas Südsee-Feeling anhängen möchtest, sind die Cookinseln eine gute Möglichkeit dafür.


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