8 Tage Roadtrip durch Montenegro: Unsere Route

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8 Tage Roadtrip durch Montenegro: Unsere Route

Montenegro, oder Crna Gora in der Landessprache, ist ein kleines Land. Nur 190 Kilometer Luftlinie liegen zwischen den weitesten Grenzpunkten. Gerade einmal 650.000 Menschen leben hier, das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Frankfurt am Main. Montenegro ist auch ein junges Land. Erst 2006 wurde es zum zweiten Mal unabhängig. Montenegro ist außerdem ein sehr schönes Land. Vor allem das Hinterland mit seinen rauen Gebirgslandschaften hat uns begeistert. Bei einem Roadtrip durch Montenegro entdeckst du das Land in all seinen Facetten. In diesem Reisebericht stellen wir dir unsere Route für 8 Tage vor.

Montenegro-Roadtrip Routenkarte

Kloster Ostrog

Nach der Ankunft am Flughafen Podgorica machen wir uns direkt auf den Weg in die Berge. Etwa 70 % des Landes liegen auf über 1.000 Meter Seehöhe, die höchsten Gipfel erreichen über 2.500 Meter.

Blick über Gebirge und Hochebene in Montenegro
Gebirgsblick von unserem Hotel

Kurz hinter Danilovgrad erreichen wir das Kloster Ostrog. Vor über 350 Jahren wurde das Kloster hier in eine nahezu senkrechte Felswand gebaut. Inzwischen ist es eine wichtige Pilgerstätte für katholische und orthodoxe Christen.

Klostergebäude in Ostrog
Klostergebäude in Ostrog

Das Kloster besteht aus einem unteren und einem oberen Teil. Im unteren Kloster leben und arbeiten die Mönche und Pilger finden dort ein Gästezimmer. Traditionell legen die Wallfahrer von hier die letzten drei Kilometer zum oberen Kloster barfuß zurück. Du kannst aber auch mit dem Auto nach oben fahren. Dann gehst du nur noch das letzte kurze Stück zur Felsenkirche zu Fuß.

Felsenkirche in Ostrog
Die Felsenkirche von Ostrog

Die ganze Anlage ist schön gestaltet und vom Klostervorplatz hast du eine weite Panoramasicht über die umliegende Landschaft.

Hotel- und Restauranttipp Sokoline

Hotel Sokoline *, Sokoline bb, Ostrog, 81410 Danilovgrad

Panoramablick in die umliegende Landschaft
Aussicht über die Bjelopavlićko-Ebene

Tara-Schlucht

Vom Kloster Ostrog sind es gut 120 Kilometer bis zur Tara-Schlucht. Mit 78 Kilometern Länge und bis zu 1.300 Metern Tiefe ist sie nicht nur der längste und tiefste Canyon Europas. Sie gehört sogar zu den größten Schluchten der Welt. Durch ihre steilen Hänge ist sie über weite Strecken nicht oder nur mit mehrtägigen Wanderungen zugänglich. Einen guten Eindruck von den Ausmaßen bekommst du bei der Đurđevića-Tara-Brücke.

Blick in die Tara-Schlucht von der Đurđevića-Tara-Brücke
Blick auf die Tara-Schlucht von der Đurđevića-Tara-Brücke

Die Brücke überspannt die Schlucht auf einer Länge von 350 Metern. Bis zu 150 Meter geht es unter ihr in die Tiefe. Die Fußgängerwege auf der Brücke sind schmal und der Autoverkehr rasant unterwegs. Sei also vorsichtig, wenn du die Brücke zu Fuß überquerst — was sich für die Aussicht auf jeden Fall lohnt!

Đurđevića-Tara-Brücke in Montenegro
Đurđevića-Tara-Brücke

Durmitor-Nationalpark

Für uns das absolute Highlight in Montenegro: der Durmitor-Nationalpark! Unglaublich faszinierende Landschaften und atemberaubende Panoramen hinter jeder Kurve.

Blick auf das Durmitor-Massiv
Blick auf das Durmitor-Massiv

Die beste Ausgangsbasis für den Durmitor-Nationalpark ist die Ortschaft Žabljak. Sie liegt nur wenige Kilometer vom Parkeingang entfernt. Von dort kommst du gut zum Crno Jezero (Schwarzer See). In der Abenddämmerung an seinem Ufer zu spazieren ist ein wunderbares Erlebnis.

Abendstimmung am Crno Jezero
Abendstimmung am Crno Jezero

Absolut umgehauen hat uns am nächsten Tag die Durmitor-Ringstraße. Diese schmale Trasse führt ringförmig mitten durchs Nirgendwo des Nationalparks und eröffnet dir gigantische Perspektiven auf die wilde Gebirgslandschaft. Wir haben uns für die südliche Hälfte des Rings entschieden und wurden nicht enttäuscht. Diesen wunderbaren Flecken Erde stellen wir dir in unserem Beitrag Der Durmitor-Nationalpark: Naturhighlight in Montenegro näher vor.

Unterkunftstipp Žabljak

Apartments Peaks *, Vojvode Joksima Kneževića BB, 84220 Žabljak

Restauranttipp in Žabljak

Or’O, Njegoševa

Schroffe Berglandschaft im Durmitor-Nationalpark
Schroffe Berglandschaft im Durmitor-Nationalpark

Pivsko Jezero

Bei Trsa verlassen wir den Durmitor-Ring und schlängeln uns hinab in die spektakuläre Piva-Schlucht. Tief hat sich der Fluss hier in die Berge gegraben und von der Serpentinenstraße tun sich immer wieder tolle Blicke auf.

Blick auf die Piva-Schlucht mit Herbstlaub
Blick auf die Piva-Schlucht

In der Schlucht wird der Fluss zum Piva-Stausee aufgestaut. Eine Straße führt durch zahlreiche Tunnels und Kurven entlang des Sees. Haltemöglichkeiten gibt es nur wenige. Über das Dörfchen Plužine machen wir uns nun auf den Weg Richtung Meer.

Der langgezogene Pivsko Jezero in der Piva-Schlucht
Der Pivsko Jezero von einem der wenigen Haltepunkte

Herceg Novi

Herceg Novi ist Montenegros westlichste Küstenstadt. Sie liegt am Eingang der Bucht von Kotor, die wir in den nächsten Tagen näher kennenlernen wollen. Am Abend schlendern wir zu Fuß durch die hübsche, über mehrere Terrassen verteilte Altstadt und sind sehr angetan.

Altstadt von Herceg Novi mit Uhrturm
Die Altstadt von Herceg Novi mit Uhrturm

Die langgezogene untere Stadt kannst du entlang der Strände über die drei Kilometer lange Uferpromenade Pet Danica entdecken. Während unseres Aufenthalts war jedoch starker Wellengang, weshalb wir darauf aus Sicherheitsgründen verzichtet haben.

Hoteltipp Herceg Novi

Hotel Perla *, Šetalište 5 Danica 98, 85340 Herceg Novi

Restauranttipp Herceg Novi

Konoba Feral, 4 Vasa Ćukovića

Kirchenvorplatz in Herceg Novi
Kirchenvorplatz in Herceg Novi

Bucht von Kotor

Die Bucht von Kotor gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Montenegro. Fjordartig hat sich das Mittelmeer hier seinen Weg fast 30 Kilometer ins Landesinnere gebahnt. Ringsum ragen die Berge bis zu 1.000 Meter in die Höhe und machen die Bucht zu einem perfekten Naturhafen. Daher war sie schon früh besiedelt und wurde zu einem wichtigen Handelszentrum der Antike.

Kotor

Zentraler Ankerpunkt der Handelsflotten war Kotor. Die Stadt wurde so wichtig und einflussreich, dass sie im 15. Jahrhundert sogar kurzzeitig eine eigenständige Republik war.

Uhrturm von Kotor
Der Uhrturm von Kotor

Stark erweitert wurde der Hafen unter österreichischer Herrschaft im frühen 19. Jahrhundert. Heute legen vor allem Kreuzfahrtschiffe hier an, um Kotors schöne Altstadt zu besuchen.

Altstadt von Kotor, Montenegro
Die Altstadt von Kotor

Perast

Am Nordende der Bucht gelangst du in das ehemalige Fischerdorf Perast. Im Gegensatz zum lebhaften Kotor geht es hier eher beschaulich zu. Hier lohnt sich ein Bummel durch die Altstadt mit der schönen Kirche.

Blick auf die Uferpromenade von Perast
Die schöne Uferpromenade von Perast

Vorgelagert in der Bucht liegen die Inseln Sveti Đorđe und Gospa od Škrpjela. Bei schönem Wetter kannst du mit Wassertaxis übersetzen und die beiden Kirchen sowie den Friedhof besichtigen.

Blick auf Sveti Đorđe und Gospa od Škrpjela
Blick auf Sveti Đorđe und Gospa od Škrpjela

Muo, Prčanj und Stoliv

Folgst du der Küstenstraße von Kotor in die andere Richtung, kommst du durch mehrere kleine Ortschaften. Sie sind gemütlicher und ursprünglicher als die touristisch gut erschlossenen Nachbarn. Unsere Unterkunft befindet sich in Prčanj. Gerade jetzt in der Nebensaison ein eher verschlafenes Nest und perfekt zum Entspannen.

Morgendliche Aussicht auf die Bucht von Kotor
Morgendliche Aussicht über die Bucht von Kotor aus unserem Zimmer

Hoteltipp Prčanj/Kotor

Villa Old Mariner *, Prčanj 136, 85330 Kotor

Restauranttipps Prčanj

Lovćen-Nationalpark

Der Lovćen-Nationalpark liegt in den Bergen östlich der Bucht von Kotor. Du erreichst ihn von Kotor über einen Bergpass mit 25 engen Serpentinen. Auf dem Weg in den Nationalpark passierst du die „Schinkenstadt“ Njeguši. An jedem zweiten Haus hängt ein Schild, das frischen, selbstgeräucherten Schinken anpreist. Wenn du also gerne direkt beim Erzeuger probierst und kaufst, bist du hier richtig.

Njeguši im Lovćen-Nationalpark
Njeguši im Lovćen-Nationalpark

Schließlich erreichen wir eine eher skurrile Sehenswürdigkeit: Das Mausoleum des Fürstbischofs Petar II. Petrović Njegoš. Es thront auf dem Gipfel des Jezerski Vrh und ist über unzählige Stufen mitten durch den Berg erreichbar.

Mausoleum des Fürstbischofs Petar II. Petrović Njegoš
Der Weg zum Mausoleum führt über einen schmalen Bergkamm.

In dem Gebäude fühlen wir uns eher wie in einem ägyptischen Tempel. Wir warten nur darauf, dass gleich irgendwo Indiana Jones aus der Ecke springt. Die Aussicht von der Panoramaplattform bleibt uns durch die dichten Wolken verwehrt.

Statuen im Mausoleum
Innenhof des Mausoleums

Umso mehr belohnt werden wir bei der Rückfahrt Richtung Prčanj. Kurz bevor wir die Serpentinenstraße erreichen, reißt der Himmel auf und wir genießen spektakuläre Blicke über die Bucht von Kotor.

Panoramablick über die Bucht von Kotor
Panoramablick über die Bucht von Kotor

Montenegros Adriaküste

Durch Montenegros gebirgige Landschaften trifft das Meer hauptsächlich auf schroffe Steilküsten. In den zahlreichen Buchten findest du immer wieder kleine Sand- oder Kiesstrände, die jedoch oft schwer zugänglich sind. Eine der längsten Bademöglichkeiten ist der Jaz Beach westlich von Budva. Neben den Stränden gibt es entlang der Küste einige Städte zu entdecken.

Jaz Beach
Jaz Beach

Budva

Budva ist einer der bekanntesten Urlaubsorte an der montenegrinischen Adria. Das äußert sich vor allem darin, dass die neueren Teile der Stadt mit mehr oder weniger schönen Bettenburgen zugebaut wurden. Es gibt noch eine kleine Altstadt mit Stadtstrand. Diese kann aber aus unserer Sicht nicht mit Kotor mithalten.

Altstadtstrand mit Festung in Budva, Montenegro
Der Altstadtstrand von Budva

Sveti Stefan

Die Insel Sveti Stefan beherbergte schon seit dem 15. Jahrhundert ein Fischerdörfchen. Dessen Einwohnerzahl schrumpfte durch Wegzug immer weiter. In den 1950er-Jahren beschloss die jugoslawische Regierung daher, das Eiland in ein Luxusresort umzuwandeln. Somit ist die Insel leider nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Aber auch von außen ist sie sehr hübsch anzusehen.

Blick auf Sveti Stefan
Blick auf Sveti Stefan

Einen schönen Blick über den Küstenabschnitt und Sveti Stefan hast du vom Vorplatz der St.-Sava-Kirche. Diese thront hoch über der Küste in der kleinen Ortschaft Đenaši.

Panoramasicht auf Sveti Stefan von der St.-Sava-Kirche
Aussicht von der St.-Sava-Kirche

Petrovac na Moru

Petrovac na Moru ist durch seinen 600 Meter langen Sandstrand ein beliebter Urlaubsort und nicht ganz so trubelig wie seine Nachbarn. Im Sommer ist es sicher sehr nett, wenn die Hafenpromenade etwas belebter ist. Ansonsten ist die Stadt jedoch aus unserer Sicht nicht wirklich sehenswert.

Uferpromenade in Petrovac na Moru
Die Uferpromenade von Petrovac na Moru

Stari Bar

Ganz anders verhält es sich bei Stari Bar, hier sind wir sehr beeindruckt. Die Ruinenstadt liegt etwa 20 Minuten von der Küste entfernt im Hinterland.

Blick auf die Ruinenstadt Stari Bar
Die Ruinenstadt Stari Bar vor dem Rumija-Gebirge

Sie wurde schon zu Römerzeiten gegründet und war danach durchgängig besiedelt. Erst 1979 zerstörte ein Erdbeben die Altstadt fast vollständig. Daraufhin gaben die Bewohner die alte Bausubstanz auf und gründeten direkt an der Küste das heutige Bar.

Kirche mit Orangenbaum in Stari Bar
Restaurierte Kirche in Stari Bar

Seit Kurzem gibt es Bestrebungen, die Altstadt zu restaurieren und erste Gebäude sind bereits wieder aufgebaut. Bei einem Spaziergang durch die überwucherten Ruinen tauchst du in die Geschichte dieses faszinierenden Ortes ein.

Ruine in Stari Bar
Der alte Prinzessinenpalast von Stari Bar

Ulcinj

Unser letzter Stopp an der Küste ist Ulcinj, die letzte größere Stadt vor der albanischen Grenze im Südosten. In der Gemeinde leben überwiegend Albaner, weswegen Albanisch hier offizielle Zweitsprache ist. Hauptreligion ist der Islam, da dieser Teil Montenegros früher Teil des Osmanischen Reichs war.

Altsadt von Ulcinj
Altstadtgässchen in Ulcinj

Die hübsche, verwinkelte Altstadt liegt vorgelagert auf einer Anhöhe im Meer. Einen schönen Blick darauf hast du vom Stadtstrand Mala Plaža. Von hier machen wir uns auf den Weg nach Virpazar am Skutarisee.

Blick auf Ulcinj vom Strand Mala Plaža
Blick auf Ulcinj vom Strand Mala Plaža

Skutarisee

Der Skutarisee ist der größte See der Balkanhalbinsel. Etwa zwei Drittel der Fläche liegen in Montenegro, der Rest gehört zu Albanien. Sein westliches Ende ist stark verästelt und seit den 1980er-Jahren ein Nationalpark.

Bootsanleger am Skutarisee
Bootsanleger am Skutarisee

Von den kleinen Städtchen Virpazar und Rijeka Crnojevića fahren Ausflugsboote in die Seenlandschaft. Achtung: Gleich beim Ortseingang werden dich ein paar Anbieter abfangen. Diese solltest du nicht nehmen, da deren Touren meist überteuert und sehr oberflächlich sind. Schau dich also genau um und vergleiche!

Uferpromenade in Rijeka Crnojevića
Uferpromenade in Rijeka Crnojevića

Sehr empfehlenswert ist aus unserer Sicht eine Fahrt über die Panoramastraße von Rijeka Crnojevića nach Virpazar. Von ihr hast du immer wieder fantastische Ausblicke auf den See.

Aussicht von der Panoramastraße am Skutarisee
Aussicht von der Panoramastraße

Besonders gut hat uns der Aussichtspunkt Pavlova Strana gefallen. Hier schlängelt sich ein schmaler Seitenarm des Skutarisees durchs Gebirge. Insbesondere zusammen mit dem bunten Herbstlaub ein wunderbarer Anblick.

Unterkunftstipp Virpazar

Ethno Lodge AB *, Boljevici, 81305 Virpazar

Blick vom Aussichtspunkt Pavlova Strana
Aussichtspunkt Pavlova Strana

Podgorica

Montenegros kleine Hauptstadt ist sicherlich nicht das touristische Highlight des Landes. Für einen Stadtrundgang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten kommst du mit eineinhalb bis zwei Stunden gut aus. Im Rahmen einer Dienstreise habe ich darüber vor ein paar Jahren schon einmal in unserem Reisebericht Ein Spaziergang durch Podgorica geschrieben.

Die Auferstehungskathedrale in Podgorica, Montenegro
Die Auferstehungskirche in Podgorica

Tipps für einen Roadtrip durch Montenegro

Entgegen vieler vorab gelesener Berichte fanden wir das Autofahren in Montenegro recht stressfrei. In den letzten Jahren wurde viel investiert und die meisten Hauptverkehrsstraßen sind in einem guten Zustand. Auf Nebenrouten und Bergstraßen solltest du vorausschauend fahren, da immer mal wieder größere Schlaglöcher oder Schwellen aus dem Nichts auftauchen. Die einzige Autobahn des Landes ist seit Jahren im Bau. Ob und wann sie fertig wird, weiß man nicht genau.

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Maut

In Montenegro gibt es keine Maut. Nur die Benutzung des Sozina-Tunnels ist kostenpflichtig, mit 2,50 EUR allerdings günstig. Der vier Kilometer lange Tunnel verbindet die Küste auf dem kürzesten Weg mit der Hauptstadt und spart einige Fahrzeit.

Tempolimits

Folgende Höchstgeschwindigkeiten gelten für Pkw in Montenegro:

  • innerorts: 50 km/h
  • außerorts: 80 km/h
  • Schnellstraße: 100 km/h

Diese Begrenzungen solltest du auch tunlichst einhalten, da gerne und viel geblitzt wird. Wenn der Gegenverkehr plötzlich kräftig aufblendet, empfehlen wir eine Geschwindigkeitsreduzierung vor der nächsten Kurve.

Zu beachten

Es gilt ganztägig Lichtpflicht. Die Promillegrenze liegt bei 0,3. Von 15. November bis 31. März sind Winterreifen vorgeschrieben. Beim Überholen musst du während des gesamten Überholvorgangs blinken.

Roadtrip durch Montenegro - mit dem Auto im Durmitor-Nationalpark
Mit dem Mietwagen durch den Durmitor-Nationalpark

Essen und Trinken in Montenegro

Trotz seiner kleinen Größe ist das kulinarische Angebot in Montenegro groß. Deftige, fleischlastige Küche im Hinterland gehört genauso dazu wie leichte Fischgerichte und Meeresfrüchte an der Küste. Die Qualität der Produkte haben wir als durchweg hoch wahrgenommen. Fast immer dabei ist Blitva, ein Erdäpfel-Mangold-Gemüse mit ordentlich Knoblauch. Nachdem das Land lange unter venezianischer Herrschaft stand, sind auch Nudelgerichte weit verbreitet. Eine montenegrische Spezialität findest du beim Frühstück: Priganice. Diese frittierten Hefeteigbällchen werden mit Ziegenkäse oder Honig serviert und schmecken einfach fantastisch — unbedingt probieren!

Priganice mit Honig und Ziegenkäse
Köstliche Priganice mit Aussicht

Bei den Getränken gibt es ebenfalls lokale Spezialitäten. Biertrinker werden beim Nikšićko pivo fündig, der Einfachheit halber oft „Nik“ genannt. Außerdem gibt es mit dem Vranac eine einheimische Rebsorte. Sie wird zu einem dunkelroten, fast schwarzen Rotwein verarbeitet. Zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit geht Rakija, ein Grappa-artiger Traubenschnaps. Diesen produzieren die Montenegriner am liebsten selbst und bieten ihn gerne an. In einer Unterkunft wurde er uns sogar schon zum Frühstück serviert.

Rakijagläschen
Typische Rakija-Gläschen

Fazit

Ein Roadtrip durch Montenegro lohnt sich! Der Kontrast aus Hochgebirge und Küste auf so kleinem Raum ist eine einzigartige Kombination. Leider hat Montenegro ein ziemliches Müllproblem. Häufig liegt Unrat neben den Straßen und illegale Deponien sind keine Seltenheit. Erst kürzlich hat die Regierung jedoch eine nationale Strategie zur nachhaltigen Entwicklung bis 2030 vorgestellt. Somit bleibt zu hoffen, dass sich dieses wunderschöne Land seinen Besuchern schon bald wieder ursprünglicher präsentiert. Potenzial ist jedenfalls reichlich da. Die Leute haben wir als durchweg gastfreundlich und hilfsbereit erlebt. Das Preis-Leistungsverhältnis bei Unterkünften und Restaurants stimmt auch. Wieder einmal hat uns der Balkan überrascht und begeistert!

Du interessierst dich für weitere Roadtrips? Mehr Routen findest du in unserer Kategorie Roadtrips.

Reisetipps Montenegro

Routeninfos Roadtrip

Tag 1: Podgorica – Ostrog (inkl. Anreise)

Tagesstrecke: ca. 47 km / 0:55 h (reine Fahrzeit)

Der internationale Flughafen Aerodrom Podgorica-Golubovci liegt 10 Kilometer außerhalb von Podgorica. Es gibt keine öffentliche Verkehrsanbindung, das Stadtzentrum von Podgorica ist mit dem Taxi oder einem vorgebuchten Transfer erreichbar. Darüber hinaus ist am Flughafen eine Mietwagenübernahme bei den geläufigen Autovermietungen möglich. Eine Übersicht findest du bei Sunny Cars * .

  • Flughafen Podgorica – Ostrog: ca. 47 km / 0:55 h

Tag 2: Ostrog – Tara-Schlucht Durmitor Žabljak

Tagesstrecke: ca. 142 km / 3:15 h (reine Fahrzeit)

  • Ostrog – Vrazje Jezero: ca. 90 km / 1:45 h
  • Vrazje Jezero – Tara-Schlucht: ca. 24 km / 0:35 h
  • Tara-Schlucht – Durmitor (Crno Jezero): ca. 25 km / 0:35 h
  • Durmitor (Crno Jezero) – Žabljak: ca. 3 km / 0:10 h

Tag 3: Žabljak – Durmitor-Ring – Pivsko Jezero – Herceg Novi

Tagesstrecke: ca. 191 km / 3:45 h (reine Fahrzeit)

  • Žabljak – Pivsko Jezero: ca. 45 km / 1:20 h – über südlichen Durmitor-Ring
  • Pivsko Jezero – Herceg Novi: ca. 146 km / 2:25 h

Tag 4: Herceg Novi – Perast – Kotor – Prčanj

Tagesstrecke: ca. 57 km / 1:30 h (reine Fahrzeit)

  • Herceg Novi – Perast: ca. 38 km / 0:55 h
  • Perast – Kotor: ca. 13 km / 0:20 h
  • Kotor – Prčanj: ca. 6 km / 0:15 h

Tag 5: Prčanj – Lovcen Prčanj

Tagesstrecke: ca. 108 km / 3:10 h (reine Fahrzeit)

  • Prčanj – Panoramastraße Kotor – Njeguši: ca. 29 km / 0:55 h
  • Njeguši – Cetinje – Njegoš-Mausoleum: ca. 40 km / 1:05 h
  • Njegoš-Mausoleum – Prčanj: ca. 39 km / 1:10 h

Tag 6: Kotor – Adriaküste – Virpazar

Tagesstrecke: ca. 160 km / 4:10 h

  • Prčanj – Budva: ca. 29 km / 0:50 h
  • Budva – Sveti Stefan: ca. 10 km / 0:20 h
  • Sveti Stefan – St.-Sava-Kapelle: ca. 6 km / 0:15 h
  • St.-Sava-Kapelle – Petrovac na moru: ca. 11 km / 0:20 h
  • Petrovac na moru – Stari Bar: ca. 26 km / 0:40 h
  • Stari Bar – Ulcinj: ca. 26 km / 0:35 h
  • Ulcinj – Virpazar: ca. 52 km / 1:10 h

Tag 7: Skutarisee und Podgorica

Tagesstrecke: ca. 95 km / 2:40 h

  • Virpazar – Tvrđava/Fort Lesendro: ca. 8 km / 0:15 h
  • Tvrđava/Fort Lesendro – Podgorica: ca. 26 km / 0:30 h
  • Stadtrundgang Podgorica: ca. 2,5 km / 0:30 h
  • Podgorica – Pavlova-Strana-Aussichtspunkt: ca. 23 km / 0:30 h
  • Pavlova-Strana-Aussichtspunkt – Rijeka Crnojevića: ca. 4 km / 0:05 h
  • Rijeka Crnojevića – Virpazar: ca. 34 km / 1:15 h

Tag 8: Abreise

Tagesstrecke: ca. 24 km / 0:25 h (reine Fahrzeit)

  • Virpazar – Podgorica Flughafen: ca. 24 km / 0:25 h

Reiseinfos Montenegro

Sprache
Montenegrinisch, Serbisch, Bosnisch, Kroatisch, Albanisch

Zeitzone
MEZ, UTC+1, Sommerzeit von März bis Oktober. Kein Zeitunterschied zu Deutschland/Österreich/Schweiz.

Währung
Euro (EUR), 1 EUR = 100 Cent. Der Euro wurde nach der Unabhängigkeit einseitig als Währung übernommen.

Roadtrip-Info
Rechtsverkehr. Hauptverkehrsstraßen gut ausgebaut. Berg- und Nebenstraßen oft mit Schlaglöchern und Schwellen. Keine Maut. Keine Autobahnen. Tempolimit auf Schnellstraßen 100 km/h, auf Landstraßen 80 km/h. Innerorts 50 km/h.

Strom/Adapter
230 V/50 Hz, kein Adapter notwendig.

Trinkgeld Restaurant
Sofern nicht bereits in der Rechnung inkludiert je nach Zufriedenheit 5-10 %. Das Trinkgeld wird in bar dem Kellner übergeben oder auf dem Tisch liegengelassen.

Trinkgeld Taxi
Wer zufrieden ist, rundet großzügig auf.

Trinkgeld Hotel
1-2 EUR für Reinigungspersonal und Kofferträger pro Tag bzw. Gepäckstück


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6 Gedanken zu „8 Tage Roadtrip durch Montenegro: Unsere Route“

  1. Hallo Wolfgang,

    auf der Suche nach Berichten zu Montenegro bin ich auf deine Seite gelangt. Ein toller Bericht, der Lust auf das Land macht! Genau solche Art Reisen mag ich sehr. Da wir durch meine Tätigkeit als Lehrerin auf die Ferien angewiesen sind, überlegen wir, ob Anfang April oder Mitte August besser wäre. Ich mag es, wenn es nicht so überfüllt ist, wie es im August wäre, aber Anfang April ist eventuell noch viel Schnee in den Bergen. Ich finde keine Informationen so wirklich, daher wollte ich fragen, wann du die Reise gemacht hast? Vielen lieben Dank!!
    Liebe Grüße
    Marie-Luise

    Antworten
    • Hallo Marie-Luise,

      Es freut mich sehr, wenn wir dir Inspiration für eure zukünftigen Reisen geben konnten! Wir waren letztes Jahr Mitte November in Montenegro. Da hatten wir auch Glück, dass es im Durmitor-Nationalpark nicht schon geschneit hat.

      Wir haben in einigen Berichten gelesen, dass der Durmitor-Nationalpark teilweise erst ab Mitte Mai wieder voll zugänglich ist. Wenn ihr in die Berge und auf Nummer sicher gehen wollt, wäre also August vermutlich der bessere Reisezeitraum. Da wird es dann aber sicher voller sein als bei uns. Gibt es bei euch Herbstferien, die in Frage kommen? Das wäre sicher auch eine schöne Reisezeit.

      Liebe Grüße
      Wolfgang

      Antworten

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