Roadtrip durch Süditalien: Unsere Route für 8 Tage


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Roadtrip durch Süditalien

Italien ist aus unserer Sicht immer eine Reise wert. Nachdem wir schon öfters im Norden des Landes unterwegs waren, war es für uns höchste Zeit, uns auch einmal in den Süden zu begeben. Auf einem Roadtrip durch Süditalien haben wir uns die drei Regionen Apulien, Kampanien und Basilikata angesehen. Soviel vorweg: Wir waren sehr begeistert! Was du in dieser wunderbaren Gegend erleben kannst, stellen wir dir in diesem Beitrag vor.

Route Süditalien-Roadtrip

Tag 1: Bari
Tag 2: Bari – Torre del Greco – Pompei
Tag 3: Tagesausflug Procida und Neapel
Tag 4: Torre del Greco – Vesuv – Piano di Sorrento
Tag 5: Tagesausflug Capri und Sorrent
Tag 6: Amalfiküste und Fahrt nach Matera
Tag 7: Matera
Tag 8: Matera – Alberobello – Polignano a Mare – Bari

Gesamtstrecke: 832 Kilometer

Wir waren mit dem Mietwagen ab/bis Bari unterwegs. Wenn du selbst mit dem Auto anreist, kommt der Zeitbedarf für An- und Abfahrt entsprechend dazu.

Bari

Bari ist Start- und Endpunkt unseres Roadtrips durch Süditalien und gleich zu Beginn ein Überraschungshighlight! Die Hauptstadt der Region Apulien überzeugt uns mit ihrer verwinkelten Altstadt Bari Vecchia und ihrem kulinarischen Angebot.

Am besten schlenderst du am frühen Abend durch die Gässchen, beobachtest das rege Treiben und kostest dich durch das breite Streetfood-Angebot. Letzteres zeichnet sich in ganz Süditalien vor allem durch den Hang zum Frittierten aus.

Auf jeden Fall probieren solltest du Panzerotti (frittierte, gefüllte Teigtaschen), Pettole (frittierte Teigbällchen) und Orecchiette, die typischen Nudeln der Region. Als Wegverpflegung für deinen Roadtrip durch Süditalien eignen sich Taralli, herzhaft gewürzte Gebäckringe.

Unterkunftstipp Bari:

Travel Station B&B *. Zentral gelegen beim Hauptbahnhof. 15 Fußminuten in die Altstadt Bari Vecchia. Kostenpflichtiger, bewachter Parkplatz direkt um die Ecke.

Restaurant- und Streetfoodtipps Bari:

  • Gelateria Gentile, Piazza Federico II di Svevia 33. Ausgezeichnetes Eis in vielen Sorten.
  • L’arte della focaccia 2, Vico San Cristoforo 11. Große Auswahl an köstlichen Panzerotti.
  • Maria delle Sgagliozze, Strada delle Crociate 13. Frittierte Polentaschnitten.
  • Mastro Ciccio, Corso Vittorio Emanuele II 15. Orecchiette und sehr gute belegte Brote.

Torre del Greco

Von Bari führen uns die Autobahnen A14 und A16 in knapp 3 Stunden durch das Apenninengebirge in die Region Kampanien. Unser Ziel ist Torre del Greco. Die Stadt liegt an der italienischen Westküste am Golf von Neapel und ist ein guter, zentraler Ausgangspunkt für die Erkundung der Region. Torre del Greco selbst ist nicht übermäßig aufregend. Allerdings liegt es verkehrsgünstig am Fuße des Vesuvs.

Sowohl die Autobahn A3 als auch die beiden Bahnlinien der staatlichen Trenitalia und der privat betriebenen Circumvesuviana führen hier vorbei. So kannst du das Auto stehen lassen und musst beispielsweise nicht im Verkehrschaos von Neapel selbst fahren.

Unterkunftstipp Torre del Greco:

Agriturismo Domus Agricolae Corallina *. Bezauberndes Bed & Brekfast zu Füßen des Vesuvs mit tollem Ausblick über den Golf von Neapel. Unbedingt das köstliche hausgemachte Abendessen der herzlichen Gastgeber probieren (Vorreservierung erforderlich)! Parken kostenfrei direkt vor dem Haus.

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Vesuv

Mit knapp 1.300 Metern Seehöhe ist der Vesuv nicht nur der höchste Berg der Region. Zugleich hat er das Leben der Menschen hier stark beeinflusst. Bis heute ist der Vesuv ein aktiver Vulkan, auch wenn er sich momentan in einer Ruhephase befindet. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu heftigen Eruptionen, bei denen einige der umliegenden Dörfer verschüttet oder zerstört wurden. Das letzte Mal brach der Vesuv 1944 während des Zweiten Weltkriegs aus. Seitdem ist er ruhig und keiner weiß, wann es wieder soweit sein wird.

Solange sich der Berg friedlich verhält, kannst du ihn besuchen. Das Gebiet rund um seinen Krater ist ein Nationalpark (Parco Nazionale del Vesuvio). Vom Eingang des Nationalparks geht es zunächst in mehreren Kehren ein ganzes Stück bergauf zum Kraterrand. Nimm auf jeden Fall genug zu trinken mit, da es vor allem am Nachmittag sehr heiß werden kann. Unterwegs hast du schon erste tolle Aussichten über den Golf von Neapel.

Am Kraterrand angekommen findest du ein kleines Häuschen mit Souvenirshop. Von hier starten in regelmäßigen Abständen geführte Touren auf Italienisch oder Englisch (im Eintrittspreis inklusive). Die Nationalpark-Ranger geben eine kurze, interessante Einführung in die Geschichte des Bergs, den Vulkanismus und die aktuelle Forschung rund um den Vesuv. Danach kannst du auf eigene Faust den Weg entlang des Kraters erkunden und die spektakulären Ausblicke genießen.

Wenn du dich für mehr vulkanische Aktivität interessiert, kannst du den Phlegräischen Feldern westlich von Neapel einen Besuch abstatten. Die Felder sind Teil eines Supervulkans unter dem Golf von Neapel und sehr aktiv.

Roadtrip-Tipp: Sowohl die Parkplätze als auch der Eintritt in den Nationalpark sind limitiert und ausschließlich online erhältlich. Daher solltest du beides mit genug Vorlauf vorab online buchen (Nationalpark | Parkplatz). Ohne reservierte Plätze kommst du nicht in den Nationalpark hinein und musst kehrtmachen. Auf dem Berg ist der Internetempfang zudem schlecht, sodass du kaum eine Chance hast, kurzfristig vor Ort noch Tickets zu buchen. Die letzten zwei Kilometer vom Parkplatz B (näher beim Krater) zum Eingang des Nationalparks legst du am besten mit den Shuttlebussen zurück, die alle paar Minuten hin und her fahren (Hin- und Rückfahrt im Juni 2022: 2 Euro pro Person).

Pompei

Pompei gehört sicher zu den prominentesten Opfern des Vesuvs. Bei einem verheerenden Ausbruch im Jahr 79 n. Chr. wurde der Gipfel des Berges regelrecht weggesprengt. Felsbrocken und Asche regneten auf die Stadt nieder und ließen sie in nur 18 Stunden unter einer bis zu 25 Meter dicken Ablagerungsschicht verschwinden. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Ruinen der Stadt wiederentdeckt und mit den Ausgrabungen begonnen. Diese dauern bis heute an.

Durch die dichte Ascheschicht war Pompei über die Jahrhunderte vor Erosion und Verfall geschützt. So ist die Stadt heute gut erhalten und gibt einen Einblick in das damalige Leben. Mit rund 20.000 Einwohnern war Pompei für damalige Verhältnisse eine Großstadt mit allen Annehmlichkeiten des römischen Lebens. Thermen, Tempel, Amphitheater, Straßenlokale, Mosaike und mehr sind restauriert und stehen zur Besichtigung offen.

Uns hat vor allem die Größe des Areals beeindruckt. Leider gibt es kaum Infotafeln oder Schilder. Wenn du Pompei wie wir auf eigene Faust ohne Führung erkundest, solltest du also parallel einen Reiseführer oder sonstiges Infomaterial griffbereit haben.

Roadtrip-Tipp: Die Ausgrabungsstätte von Pompei hat mehrere Eingänge. Bei allen dreien gibt es offizielle Parkplätze (Wegweiser mit weißem P auf blauem Grund). Wenn du bei einem der privaten Anbieter außenherum parkst, frag am besten vorher nach dem Preis, um Überraschungen zu vermeiden.

Procida

Im Golf von Neapel liegen mehrere Inseln. Eine davon ist das kleine Procida. Wie ihre große Nachbarin Ischia ist Procida vulkanischen Ursprungs. Im Gegensatz zu Ischia ist die Insel bislang jedoch touristisch wenig erschlossen. Etwa 10.000 Menschen leben auf dem nur 3 mal 1,5 Kilometer großen Eiland in der gleichnamigen Stadt Procida. Bekannt ist Procida für seine bunten Häuserfassaden, insbesondere an der Uferpromenade des Stadtteils Coricella.

Den besten Blick auf das Farbenspiel hast du von mehreren Aussichtspunkten auf dem Weg zum Kloster Santa Margherita Nuova. Unterwegs lernst du außerdem die kleinen Gässchen der Stadt kennen.

Nach Procida kommst du am besten mit der Fähre vom Hafen in Neapel (Abfahrtspier Molo Beverello). Verschiedene Gesellschaften fahren die Insel mehrmals täglich an. Die Fahrzeit beträgt etwa 40 Minuten. Direkt am Hafen gibt es mehrere Parkplätze. Wir haben unser Auto jedoch in Torre del Greco stehen gelassen und uns mit Zug und U-Bahn durch Neapel und zum Hafen bewegt.

Ischia

Vom Pier Molo Beverello starten auch die Fähren auf die Insel Ischia, die wir auf unserer Reise nicht besucht haben. Sie ist die größte Insel im Golf von Neapel und bekannt für Ihre vulkanischen Thermalquellen. Die Überfahrt dauert je nach Verbindung eine bis eineinhalb Stunden.

Neapel

Mit knapp einer Million Einwohnern ist Neapel nicht nur die größte Stadt, sondern auch der wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkt der Region. Eine Schönheit im klassischen Sinne ist die Stadt aus unserer Sicht nicht. Es ist aber auf jeden Fall interessant, die Metropole einmal näher kennenzulernen. Lohnenswert ist vor allem ein Bummel durch die Altstadt entlang der Via Toledo und der Spaccanapoli mit ihren typischen engen Gassen und kleinen Balkonen.

Von der Aussichtsterrasse beim Castel Sant’Elmo (Belvedere San Martino) hast du zudem einen tollen Blick über die Stadt und den Vesuv. Hinauf kommst du entweder mit der U-Bahn (Station Vanvitelli) und einem kurzen Fußweg oder mit der Standseilbahn. Hinunter lohnt sich ein Spaziergang über die Treppe Pedamentina a San Martino mit ihren Panoramen.

Neapel ist außerdem der Geburtsort der Pizza. Diese solltest du hier also auf jeden Fall probieren. Traditionell wird Pizza Margherita oder Pizza Marinara gegessen. Allerdings findest du auch viele andere köstliche Sorten, unter anderem sogar frittiert.

Restauranttipps Neapel:

  • Antica Pizza Fritta da Zia Esterina Sorbillo, Piazza Trieste e Trento 53. Frittierte Pizza in verschiedenen Sorten zum Mitnehmen.
  • Gino e Toto Sorbillo, Via dei Tribunali 32. Angeblich soll die Pizza hier die beste der Welt sein. Das können wir nicht beurteilen, uns hat sie aber sehr gut geschmeckt. Sei frühzeitig vor Ort, da die Warteschlange sehr lang sein kann.

Roadtrip-Tipp: Neapel ist berüchtigt für sein Verkehrschaos. Selbst die italienische Rezeptionistin unserer Unterkunft in Bari hat uns erzählt, dass sie Angst hat, in Neapel Auto zu fahren. Wir haben uns daher entschieden, unser Auto beim Bahnhof in Torre del Greco stehen zu lassen und mit dem Zug (Trenitalia) nach Neapel zu fahren. Das hat an sich gut funktioniert. Pass jedoch auf, wenn du dich bei den Abfahrtszeiten an Google Maps orientierst. Diese stimmen nämlich nicht immer. Prüfe also auf jeden Fall am Bahnhof, wann die Züge tatsächlich fahren. Beachte außerdem, dass die Zugtickets nicht für die U-Bahn gelten und umgekehrt.

Piano di Sorrento

Eine halbe Autostunde südlich von Torre del Greco ragt die Halbinsel von Sorrent gut 20 Kilometer ins Mittelmeer hinein. Mit ihren malerischen Steilküsten und Panoramarouten ist sie völlig zu Recht ein beliebtes Reiseziel. Die Halbinsel wird landwirtschaftlich vor allem für den Anbau von Orangen und Zitronen genutzt, die Plantagen sind allgegenwärtig. Einer der größeren Orte auf der Halbinsel ist Piano di Sorrento.

In Piano di Sorrento selbst lohnt sich vor allem ein Spaziergang entlang der Steilküste mit den tollen Blicken auf die Felsen. Optional gelangst du über eine Serpentinenstraße oder mit dem öffentlichen Aufzug hinunter zum kleinen Strand.

Unterkunftstipp Piano di Sorrento:

La Gaggia Guesthouse *. Bed & Breakfast mit geräumigen Zimmern, wunderschönem Garten und sehr engagiertem Betreiber. Parken kostenfrei im Hof.

Restauranttipps Piano di Sorrento:

  • Gelateria delle Rose, Via delle Rose 11. Ausgezeichnetes Eis im Zentrum von Piano di Sorrento
  • Da Giovanni o’ Faticone, Via Santa Margharita 18. Sehr gute Pizzeria mit Sitzmöglichkeiten am Hauptplatz von Piano di Sorrento.

Sorrento

Sorrento ist die größte Stadt auf der gleichnamigen Halbinsel. Hier ist auch der größte Hafen, von dem unter anderem die Schiffe zur Insel Capri ablegen. Vom Bahnhof oder Parkhaus zur Schiffsanlegestelle gelangst du über eine lange Treppe. Alternativ fahren auch regelmäßig Shuttlebusse. Eine Einzelfahrt kostete im Juni 2022 1,30 Euro pro Person.

Nach unserer Rückkehr von Capri erkunden wir die kleine Altstadt von Sorrent zu Fuß. Abends herrscht rund um die Fußgängerzonen der Via San Cesareo, Via Fuoro und Via dell’Accademia reges Treiben. Dort findest du viele Restaurants mit lokaler Küche.

Empfehlenswert ist auch hier ein abendlicher Spaziergang entlang der Steilküste mit Panorama auf den Vesuv. Eine gute Aussicht hast du vom Stadtplatz bei der Villa Communale di Sorrento. Hier kannst du auch einen Blick in den schönen Kreuzgang des Klosters Chiostro di San Francesco werfen.

Restauranttipp Sorrento:

Trattoria dei Mori, Via San Nicola 20. Sehr gute lokale Küche in gemütlichem Ambiente. Reservierung empfohlen.

Roadtrip-Tipp: Wir hatten Piano di Sorrento unter anderem als Standort ausgewählt, weil es mit der Circumvesuviana eine direkte Zuganbindung nach Sorrent gibt. Allerdings hat sich schnell herausgestellt, dass die Züge nicht besonders zuverlässig sind. Um unser Schiff nach Capri pünktlich zu erreichen, sind wir letztlich doch mit dem Auto nach Sorrent gefahren. Direkt am Hafen von Sorrent sind die Parkmöglichkeiten begrenzt. Eine Alternative ist beispielsweise das städtische Parkhaus Parcheggio Comunale Achille Lauro in der Via Correale.

Capri

Capri ist wahrscheinlich die bekannteste der Inseln im Golf von Neapel und ein entsprechend beliebtes Reiseziel. Auf Capri selbst hast du mehrere Möglichkeiten dich fortzubewegen. Wenn du erfahren bist und dir kurvige Bergstraßen nichts ausmachen, kannst du einen Motorroller ausleihen. Wir haben uns für den öffentlichen Verkehr entschieden, was gut funktioniert hat. Vom Hafen Marina Grande nach Capri-Stadt fährt alle paar Minuten eine Standseilbahn. Zu den anderen Teilen der Insel verkehren regelmäßig kleine Busse. Tickets bekommst du bei Verkaufsstellen am Hafen, in Capri-Stadt oder in Anacapri. Für eine private Tour stehen außerdem offene Cabrio-Taxis zur Verfügung. Diese haben wir jedoch nicht genutzt.

In Capri-Stadt lohnt sich insbesondere ein Abstecher in die Giardini di Augusto. Die schöne Gartenanlage ist ein Ort der Ruhe. Außerdem hast du von hier einen tollen Blick auf die Steilküste und das unglaublich blaue Wasser von Capri.

Deutlich ruhiger als die trubelige Hauptstadt ist der kleinere Ort Anacapri auf der Westseite der Insel. Hier startet zudem ein Sessellift, mit dem du auf den Monte Solaro gelangst (Seggiovia di Monte Solaro) – fantastische Aussicht während der Fahrt inklusive.

Der Monte Solaro ist Capris höchster Berg. Von der Panoramaplattform auf dem Gipfel hast du einen großartigen Rundumblick über Capri, die Halbinsel von Sorrent und den Golf von Neapel. Die Fahrt mit dem Sessellift dauert etwa 10 Minuten und lohnt sich aus unserer Sicht auf jeden Fall.

Ein Tagesausflug ist auf jeden Fall gut geeignet, um Capri kennenzulernen. Die Fähre von Sorrent braucht je nach Gesellschaft und Verbindung etwa 20 bis 30 Minuten für die Überfahrt. Tickets kaufst du am besten vorab online. Zwar gibt es auch direkt am Hafen Ticketschalter. Dort kann es dir jedoch passieren, dass die beliebten Zeiten bereits ausverkauft sind.

Amalfiküste

Die Panoramaroute SS163 an der Amalfiküste (Costiera Amalfitana) zählt zu den schönsten Küstenstraßen der Welt. 50 Kilometer schlängelt sich die Straße im Süden der sorrentinischen Halbinsel entlang der Steilküste von San Pietro nach Salerno. Entlang der Strecke findest du immer wieder kleine Parkbuchten und Aussichtspunkte, um die tollen Panoramen zu genießen.

Roadtrip-Tipp: Im Sommer ist die Amalfitana ein beliebtes Reiseziel. Entsprechend verstopft können die engen Straßen an der Küste sein. Um den Verkehr zu regulieren, gilt seit Ende Juni 2022 ein recht kompliziertes Fahrerlaubnissystem. Dieses richtet sich nach der letzten Ziffer deines Nummernschilds. Eine Übersicht findest du beispielsweise beim ADAC. Insbesondere mit Mietwägen kann das die Planung kompliziert machen. Prüfe also unbedingt vor deiner Fahrt, welche Regelung gerade gilt.

Positano

Positano ist von Westen kommend der erste größere Ort an der Amalfiküste. Er ist berühmt für seine terrassenförmig angeordneten Häuser, die sich an den steilen Felsen nach oben stapeln. Parken ist in Positano jedoch eine Herausforderung. Nachdem wir im Ortszentrum eine Weile im Stau gestanden sind, haben wir uns das Städtchen währenddessen aus dem Auto heraus angesehen. Hinter Positano kommen mehrere Aussichtspunkte, von denen du einen guten Blick zurück hast.

Amalfi

Der namensgebende Ort der Amalfiküste ist ebenfalls hübsch anzusehen. Allerdings hat auch Amalfi ein Parkplatzproblem. Daher haben wir es ähnlich wie in Positano gehalten und die Stadt fahrend besichtigt.

Ravello

Die Altstadt von Ravello liegt nicht direkt an der Amalfiküste, sondern in den Bergen im Hinterland. Durch die erhöhte Lage hast du ein tolles Panorama auf die Steilküste. Kurz hinter Atrani zweigt eine kurvige Bergstraße Richtung Ravello ab und bringt dich in die verwinkelte Altstadt.

Besonders empfehlenswert ist ein Besuch der Villa Rufolo. Die schlossartige Villenanlage aus dem 13. Jahrhundert ist schön restauriert. Aus ihren Gärten hast du zudem einen fantastischen Blick auf die Amalfiküste.

Roadtrip-Tipp: Die Altstadt von Ravello ist verkehrsberuhigt. Wir haben kostenfrei im Parkhaus des Auditorium Oscar Niemeyer (Via della Repubblica, 12) geparkt und sind von dort ein paar Minuten ins Zentrum spaziert.

Wenn du an der Amalfiküste nicht selbst fahren möchtest, kannst du dich alternativ mit Bussen oder per Schiff fortbewegen. Aufgrund des starken Verkehrs auf der Amalfitana fahren die Busse jedoch selten nach Fahrplan.

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Matera

Matera ist ein weiteres Highlight unseres Süditalien-Roadtrips. Die Stadt liegt etwa 2,5 Autostunden östlich von Salerno in der Region Basilikata. Matera entstand als einfache Höhlensiedlung im porösen Gestein der Altstadt, den sogenannten Sassi di Matera. Seit den 1960er-Jahren wurde die Siedlung stetig ausgebaut und restauriert. Heute bilden die Sassi eine spektakuläre Kulisse, die spätestens seit dem James-Bond-Film „Keine Zeit zu Sterben“ weltweite Bekanntheit erlangt hat.

Unzählige Treppen schlängeln sich durch die engen Gässchen der Altstadt und hinter jeder Kurve tun sich wieder neue Blicke auf. Von mehreren Aussichtspunkten erfasst du die ganze Schönheit der Stadt.

Sehenswert sind auch die drei Felsenkirchen in Matera. Sie wurden einfach direkt ins Gestein gehauen und bieten heute eine willkommene Abkühlung. Ein Kombiticket gewährt dir Zugang zu allen drei Kirchen.

Wenn du in Wanderlaune bist, kannst du die Wanderwege im direkt an die Stadt angrenzenden Naturpark Murgia Materana erkunden. Uns war es dafür jedoch zu heiß. Achtung: Entgegen anderslautender Onlineberichte war der Aussichtspunkt Belvedere di Murgia Timone mit Blick auf Matera im Juni 2022 nicht mehr direkt mit dem Auto zugänglich, sondern hätte einen 20-minütigen Spaziergang vom Parkplatz erfordert.

Unterkunftstipp Matera:

Ai Terrazzini *.Direkt in den Sassi gelegenes, teilweise in die Felsen hineingebautes Bed & Breakfast. Geräumige Zimmer, Terrasse mit Ausblick. Gutes Frühstück, Kooperation mit mehreren Parkplatzbetreibern für bessere Raten.

Restauranttipps Matera

  • Giù a Sud Bistrot, Via D’Addozio 14. Hervorragende lokale Küche und Weine mit Spezialitäten wie Orecchiette oder Scialatielli (typische Pasta)
  • Trattoria del Caveoso, Via Bruno Buozzi 21. Ausgezeichnete lokale Speisen wie Cialledda (Brotsalat) oder Paccheri (Pasta).

Roadtrip-Tipp: Die Sassi di Matera sind eine verkehrsberuhigte Zone und nur mit Genehmigung zu befahren. Wenn dein Hotel in der Altstadt liegt, musst du also außerhalb parken. Es gibt mehrere Parkplatzbetreiber mit Shuttleservice zu/von vielen Hotels. Frag am besten in deiner Unterkunft nach, ob sie vergünstigte Partnerraten anbieten. Wir hatten unser Auto bei Autoservizi Damasco untergebracht. Service und Abwicklung haben reibungslos funktioniert.

Alberobello

Am letzten Tag unseres Roadtrips durch Süditalien kehren wir in die Region Apulien zurück. Typisch für Apulien sind die historischen Steinhäuser mit Spitzdächern, die sogenannten Trulli. Eine besonders große Anzahl ist in der Altstadt von Alberobello erhalten.

Hier lohnt sich insbesondere ein Spaziergang durch das Viertel Rione Monti, wo ein Trulli neben dem anderen steht. Alberobellos Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und auf jeden Fall sehenswert – wenn auch recht touristisch.

Ein gutes Trulli-Panorama bekommst du vom Vorplatz der Kirche Santa Lucia (Belvedere Terrazza Santa Lucia). Der Rundgang durch die Alstadt dauert etwa 45 Minuten. Er ist somit ein guter Zwischenstopp auf dem Weg nach Osten.

Roadtrip-Tipp: Der Parkplatz direkt bei den Trulli ist häufig überfüllt. Nur wenige Fußminuten westlich der Altstadt gibt es rund um die Via Domenica Morea weitere Parkmöglichkeiten (mit Parkschein), bei denen ausreichend Plätze verfügbar sind.

Polignano a Mare

Der letzte Stopp unseres Süditalien-Roadtrips ist Polignano a Mare. Dicht and dicht drängen sich die Häuser der Altstadt hier an der Steilküste direkt am Meer. Eine schöne Aussicht auf das Zentrum und die Bucht Lama Monachile hast du von der Brücke Ponte Borbonico.

Empfehlenswert ist zudem ein Bummel durch die schmalen Gassen der Altstadt innerhalb der Stadtmauer. Von mehreren kleinen Terrassen hast du schöne Meerblicke. Ein gutes Panorama auf die Altstadt gäbe es außerdem von der Aussichtsplattform Pietra Piatta auf der felsigen Küste. Diese war jedoch während unseres Besuchs wegen Renovierungsarbeiten gesperrt. Dennoch ist Polignano a Mare ein würdiger Abschluss unserer Tour, bevor wir zum Flughafen Bari zurückkehren.

Essenstipps für Polignano a Mare:

  • Bella Blu Gelateria, Via Martiri di Dogali 20. Sehr gutes Eis mit großer Auswahl.
  • La Rotellina, Via San Vito 5. Frisch zubereitete Panzerotti in verschiedenen Sorten.

Roadtrip-Tipp: Die Altstadt in Polignano ist autofrei. Am besten stellst du dein Fahrzeug auf dem Parkplatz Parcheggio per il centro di Polignano in der Via Domenico Maringelli ab (mit Parkschein). Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß ins Zentrum.

Autofahren in Süditalien

Wenn man erst mal verstanden hat, wie Auto fahren in Süditalien funktioniert, ist es recht entspannt. Die wichtigste Regel heißt: Aufmerksam bleiben und immer damit rechnen, dass plötzlich irgendetwas aus irgendeiner Richtung kommt. Das gilt insbesondere für die allgegenwärtigen Motorroller. Nachdem die Straßen und Gassen in Süditalien teils sehr eng sind, stehen die Innenstädte häufig am Rande des Verkehrskollapses. Um den Verkehr am Fließen zu halten, wird jede noch so kleine Lücke ausgenutzt. Die Anzahl der Fahrspuren wird bisweilen flexibel nach Bedarf erweitert und Tempolimits von den meisten Autofahrern eher als lose Empfehlung wahrgenommen.

Bei unerwarteten Aktionen oder zu zögerlichem Fahren wirst du umgehend mittels Hupkonzert informiert, dass du den Betrieb aufhältst. Wenn du mit dem Mietwagen unterwegs bist, nimm am besten die kleinste Kategorie. Dann tust du dir auch bei der Parkplatzsuche deutlich leichter.

Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen in Süditalien sind gut ausgebaut. Auf Nebenstraßen und Zubringern musst du allerdings mit Schlaglöchern oder kaputtem Straßenbelag rechnen. Beachte insbesondere in den Innenstädten die verkehrsberuhigten Zonen (Zona traffico limitato – ZTL). Ohne Erlaubnis dort einzufahren, kann empfindliche Strafen zur Folge haben.

Wir haben im Vorfeld mehrfach gelesen, dass es in Süditalien wohl immer noch häufig zu Fahrzeugdiebstählen kommt. Bei unserem Autovermieter stand ebenfalls eine solche Warnung im Infoblatt. Wir hatten hier zu keiner Zeit eine ungute Situation. Dennoch solltest du keine Wertgegenstände sichtbar oder unbeaufsichtigt im Fahrzeug liegen lassen und immer absperren, wenn du dich vom Auto entfernst. Achte zudem im Falle eines Mietwagens auf einen ausreichenden Versicherungsschutz, der auch Diebstahl abdeckt.

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Fazit

Ein Roadtrip durch Süditalien ist eine gute Möglichkeit, diesen schönen Teil des Landes kennenzulernen. Wir waren jedenfalls sehr begeistert von der Vielfalt, dem köstlichen Essen und den herzlichen Menschen. Alle drei von uns besuchten Regionen haben uns gut gefallen. Alle drei bieten auch genug Potenzial, um ganz sicher einmal wiederzukommen!


Weitere Reiseberichte aus Italien:


Reisetipps Süditalien

Sprache
Italienisch, regional auch Deutsch, Ladinisch, Französisch und Slowenisch

Zeitzone
MEZ, UTC+1, Sommerzeit von März bis Oktober, kein Zeitunterschied zu Deutschland/Österreich/Schweiz

Währung
Euro (EUR), 1 EUR = 100 Cent

Roadtrip-Info
Rechtsverkehr. Hauptverkehrsstraßen gut ausgebaut und in gutem Zustand. Autobahnen mautpflichtig, Abrechnung über Mautstationen. Tempolimit auf Autobahnen 130 km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h, auf Landstraßen 90 km/h. Innerorts 50 km/h.

Strom/Adapter
230 V/50 Hz, Adapter selten und nur noch in älteren Gebäuden nötig.

Trinkgeld Restaurant
Trinkgeld ist in Italien bereits in der Rechnung enthalten und somit eher unüblich. Wenn du mit dem Service sehr zufrieden bist, lässt du etwas Wechselgeld auf dem Tisch liegen. Keinesfalls wird das Trinkgeld direkt beim Bezahlen gegeben. Zahlst du mit Kreditkarte, lässt du das Trinkgeld trotzdem in bar liegen.

Trinkgeld Taxi
Trinkgeld im Taxi ist unüblich. Wer zufrieden ist, kann auf den nächsten vollen Euro aufrunden.

Trinkgeld Hotel
Gepäckträger: 1-2 EUR pro Gepäckstück.
Reinigungspersonal: ca. 1 EUR pro Tag. Da das Reinigungspersonal nicht immer dasselbe ist, hinterlässt man das Geld täglich im Zimmer, deutlich als Trinkgeld erkennbar.


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2 Gedanken zu „Roadtrip durch Süditalien: Unsere Route für 8 Tage“

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