Wasser ist faszinierend. Es ist unsere Lebensgrundlage und doch gleichzeitig so unberechenbar. Es kann verheerende Zerstörung anrichten oder uns wunderschöne Erlebnisse bereiten. Ein abgelegener kleiner Bergsee, in dem sich die funkelnde Sonne spiegelt. Ein See so groß, dass man das andere Ufer nicht sieht. Seen üben auf viele Menschen eine besondere Anziehungskraft aus und sind schöne Reiseziele. So auch für uns. Klare Sache also, dass wir bei der Blogparade zum Thema #Seenliebe von WellSpa-Portal dabei sind.
Uns für einen Lieblingssee zu entscheiden, war uns allerdings zu schwierig. Daher stellen wir dir in diesem Beitrag fünf Seen vor, die uns sehr begeistert haben.
Inhalt
1. Der Comer See: Entspannung in malerischer Kulisse
Im Norden Italiens, eingebettet in die Alpen, liegt der Comer See. Er ist einer der vielen Oberitalienischen Seen, deren wohl bekanntester Vertreter der Gardasee ist. Im Gegensatz zur teilweise sehr touristischen Bebauung an den Nachbarseen konnten sich die Ortschaften am Comer See ihre Ursprünglichkeit weitgehend bewahren. Hoch oben über dem See thronen einige kleine Bergdörfer. Von dort ist die Aussicht besonders schön.
Der beste Weg, den See zu erkunden, ist mit dem Boot. Neben regelmäßigen Fährverbindungen verkehren verschiedene Ausflugsboote. Sie sind erschwinglich und fahren alle wichtigen Dörfer am Seeufer an.
Ein hausgemachtes Eis an der Uferpromenade von Como, ein Bummel durch die Altstadt von Bellagio oder ein verwackeltes Selfie vom schwankenden Schiff vor der herrlichen Kulisse von Varenna sind nur ein paar mögliche Aktivitäten.
Selbst effiziente Reisende wie uns bringt der Comer See dazu, einfach mal die Seele baumeln zu lassen und die italienische Gastfreundschaft zu genießen. Du möchtest dir den Comer See auch mal genauer ansehen? Noch mehr Tipps findest du in unserem Reisebericht Comer See: Die schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten.
2. Der Bleder See: Sloweniens grüne Perle
Slowenien gehört zu den kleineren Ländern Europas. Auch auf wenig Raum ist jedoch Platz für herrliche Natur. Das Land hat sich voll und ganz der Nachhaltigkeit verschrieben. Über ein Drittel des Staatsgebiets steht bereits unter Naturschutz. Die kleine Hauptstadt Ljubljana war 2016 die Grüne Hauptstadt Europas.
Es überrascht also nicht, dass es in Slowenien auch traumhafte Seen gibt. Ein besonders schönes Exemplar wartet in Nordwesten des Landes auf dich: Der Bleder See. Sehr idyllisch liegt er an den letzten östlichen Ausläufern der Alpen, umringt von grün bewaldeten Hügeln.
Spazier ein wenig am Seeufer entlang, genieß die herrliche Aussicht von der Bleder Burg oder lass dich in einer hölzernen Pletna über den See rudern. Sehr schön ist auch ein Besuch der Insel Blejski ostok mit der hübschen Marienkirche.
Im Umland des Bleder Sees kannst du noch viele weitere schöne Reiseziele entdecken, sodass sich eine Reise auf jeden Fall lohnt. Für mehr Infos empfehlen wir dir unseren Bericht über Slowenien.
3. Die Great Lakes: Große Vielfalt in zwei Ländern
Zugegebenermaßen sind die Great Lakes in Nordamerika nicht nur ein See. Allerdings bilden die fünf Hauptseen ein eng zusammenhängendes System. Daher drücken wir hier mal ein Auge zu. Der Obere See, der Huronsee, der Michigansee, der Eriesee und der Ontariosee sind ziemlich groß. Zusammen bedecken sie eine Fläche etwa dreimal so groß wie Österreich. Sie zählen also klar in die Kategorie „man sieht das andere Ufer nicht.“
Die Great Lakes sind eine Reise unbedingt wert. Schon immer haben sich Menschen gerne am Wasser niedergelassen. So auch an den Great Lakes. 33 Millionen Einwohner zählt das unmittelbare Einzugsgebiet.
Für Besucher bietet die Region also einiges. Mehrere Großstädte in der Region liegen direkt am Seeufer. Ob vom CN Tower in Toronto, vom Willis Tower in Chicago oder von der Terrasse der Rock’n’Roll Hall of Fame in Cleveland – die Aussicht auf die strahlend blauen Seen ist einfach herrlich.
Wenn du dich eher für Natur interessierst, bist du an den Great Lakes ebenfalls richtig. Insbesondere um den Oberen See gibt es zahlreiche Nationalparks mit weitgehend unberührter Natur.
Nicht nur die Seen selbst, sondern auch ihre Verbindungen sind durchaus interessant. Am Übergang vom Eriesee in den Ontariosee stürzen die Niagarafälle über 50 Meter in die Tiefe. Über dieses beeindruckende Naturschauspiel berichten wir in unserem Blogartikel Beeindruckende Niagarafälle: Ein Tagesausflug von Toronto.
Sogar das Ende der Great Lakes ist spektakulär. Bei Kingston fließt das Wasser des Ontariosees in den Sankt-Lorenz-Strom und macht sich auf den Weg zum Atlantik. Im Übergang liegt der Thousand-Islands-Nationalpark. Der Name ist Programm, unzählige kleine Inselchen liegen hier verstreut. Unsere Eindrücke aus diesem tollen Park findest du in unserem Reisebericht Der Thousand Islands National Park: Bunte Inselwelt in Ostkanada.
Die Great Lakes haben also Potenzial für mehr als eine Reise. Wenn du Zeit hast und dem Sankt-Lorenz-Strom in Richtung Ozean folgst, warten außerdem weitere tolle Städte wie Montreal oder Québec und viel herrliche Natur auf dich.
4. Der Thingvallavatn: Zwischen den Kontinenten
Island ist ein mystisches Land. Überall dampft und brodelt es. Als Einwohner der Vulkaninsel kann es einem schon mal passieren, dass plötzlich eine heiße Quelle durch den Wohnzimmerteppich sprudelt. Regelmäßig kommt es zu Vulkanausbrüchen, die sogar den internationalen Flugverkehr lahmlegen können. Kein Wunder, dass die Isländer fest von der Existenz übernatürlicher Wesen wie Elfen und Trollen überzeugt sind.
Besonders deutlich wird die geologische Aktivität der Insel im Thingvellir-Nationalpark (gesprochen „Thingwetlir“). Er liegt in der Bruchzone zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Kontinentalplatte. Etwa 2,5 Zentimeter entfernen sich die Kontinente pro Jahr voneinander und reißen Island langsam auseinander. Immer tiefer wird der Graben zwischen den beiden Kontinenten. Daher floss das Wasser nach dem Ende der Eiszeit nicht mehr ab und ein neuer See entstand: Der Thingvallavatn (gesprochen „Thingwatlawatn“).
Eingebettet in eine spektakuläre Landschaft liegt er nun da und veränderte sich über die Jahrtausende stetig. Vulkanausbrüche schufen neue Inseln, dafür verschwanden andere wieder. Zeitweise verstopften Lavaströme den Abfluss und stauten den See auf oder Erdbeben verschoben das Seeufer.
Heute ist die Gegend um den See ein Paradies für Outdoorfans. Mehrere gut beschilderte Wanderwege führen durch den Nationalpark und wer möchte, kann in einem Seitenarm des Sees in der Kontinentalspalte tauchen. Ein See zwischen zwei Kontinenten – ein beeindruckendes Erlebnis! Noch mehr unserer Eindrücke aus Island findest du in unserem Beitrag Nordatlantik-Kreuzfahrt: Schottland, Island & Norwegen entdecken.
5. Der Baikalsee: Ein kleines Meer in Sibirien
2010 erfüllte Wolfgang sich einen großen Traum: Eine Reise zum Baikalsee im fernen Sibirien. Er ist der tiefste und älteste Süßwassersee der Welt. Unglaubliche 673 Kilometer ist er lang, das entspricht ungefähr der Luftlinie von Wien nach Mailand. Mit 1,6 Kilometern ist er dreimal so tief wie die Ostsee. Der Baikalsee enthält ein Fünftel der weltweiten Süßwasserreserven und ist daher besonders schützenswert.
Seit 1996 ist die Region UNESCO Weltnaturerbe. Leider kämpft sie noch immer mit Überfischung, unkontrollierter Abholzung und Fabriken, die ihre Abwässer ungefiltert in den See leiten. Nur langsam schärft sich das Bewusstsein für den Umweltschutz. Nach und nach entstehen immer mehr Naturschutzgebiete.
Ein guter Ausgangspunkt für einen Tag am Baikalsee ist Listwjanka. In diesem kleinen Fischerdorf entspringt die Angara, der einzige Abfluss des Sees. Leider ließ mich das sibirische Sommerwetter genau am Tag meiner Bootsfahrt auf dem See im Stich. Der Wind peitschte mir ins Gesicht und das kleine Schiff schaukelte über die Wellen. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen ein tolles Erlebnis!
Wenige Tage später kam ich auf meiner Rückkehr vom burjatischen Ulan-Ude zu meiner Basis Irkutsk doch noch zu herrlichen Blicken. Über gut 200 Kilometer fuhr ich mit der Transsibirischen Eisenbahn bei strahlendem Sonnenschein direkt am Ufer des Baikalsees entlang.
Der Baikalsee ist auf viele Arten einzigartig. Er ist touristisch wenig erschlossenen und daher nicht überlaufen. Der kurze sibirische Sommer erlaubt Hartgesottenen sogar ein kurzes Bad. Im Winter friert der See vollständig zu. Das Wasser ist im Süden inzwischen wieder so sauber, dass das Eis komplett durchsichtig ist. Dadurch entstehen tolle Lichtspiele und einzigartige Winterlandschaften. Das würde ich auch gerne noch einmal sehen.
Da Touristen eher eine Seltenheit sind, kommst du schnell mit den Einheimischen in Kontakt. Allerdings solltest du dich nicht auf dein Englisch verlassen und etwas Russisch können. Dann steht deiner Reise zu einem der beeindruckendsten Seen unseres Planeten nichts im Wege!
Update 2022: Aufgrund Russlands entschieden abzulehnenden Angriffskriegs gegen die Ukraine wird eine Reise zum Baikalsee bis auf Weiteres leider nicht mehr möglich sein.
Fazit
Seen sind unglaublich vielseitig und es gäbe noch eine Vielzahl anderer Gewässer, die einen Platz in diesem Artikel verdient hätten. Für uns sind Seen immer schöne Reiseziele und wir nehmen sie sehr gerne in unsere Reiseplanung auf. Auch dieses Jahr haben wir schon wieder ein paar davon auf unserer Liste.
Du möchtest noch mehr Seen entdecken? Dann findest du alle unsere Artikel, in denen ein See vorkommt, unter dem Schlagwort „See“. Folge uns gerne in den sozialen Medien oder abonniere unsere kostenlosen Beitragsbenachrichtigungen, wenn du auch über zukünftige Touren informiert werden möchtest.
Was meinst du, welchen See sollten wir unbedingt mal besuchen? Sag es uns in den Kommentaren!
Hallo an Alle. Bei uns heißt es, „Wenn ich den See seh…brauch ich kein Meer mehr“
Am Attersee, zwischen Salzburg und Wien, ist das. Der See hat im Sommer Farben wie blau, türkis manchmal grün. Unglaublich schön. Doch hier gibt es auch den Mondsee, Traunsee, Hallstätter See. Vielleicht fahrt Ihr mal nach Österreich.
Herzliche Grüße Gabi
Hallo Gabi,
vielen Dank für deine Tipps, der Spruch gefällt mir sehr gut! :) Wir leben in Wien, die Schönheit der österreichischen Natur ist uns also wohlbekannt. :) Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass wir es an die oberösterreichischen Seen noch immer nicht geschafft haben. Das sollten wir wirklich schleunigst mal nachholen!
Liebe Grüße
Wolfgang
Wasser fasziniert uns immer wieder! Nur fehlt die große Welle, um uns hin zu spülen!
GlG Birgit&Wolfgang
Vielen Dank ihr Lieben! Ihr habt es dafür ja nicht allzu weit zur Nordsee. Da kommt See immerhin im Namen vor :)
Liebe Grüße
Wolfgang
Eine tolle Auswahl an Seen und fantastische Bilder! Wirklich jeder davon steht auch auf meiner Bucket List.
Den Comer See nehmen wir vielleicht in diesem Sommer mit.
Hallo Naninka,
vielen Dank! Ich drücke die Daumen, dass es im Sommer mit dem Comer See klappt! Er gehört auch wirklich zu meinen absoluten Favoriten.
Liebe Grüße
Wolfgang